Wie könnte das Rentnerleben in ein paar Jahrzehnten aussehen?

In meinem vorletzten Beitrag habe ich mich mit dem aktuellen Ist-Stand der Rente befasst.

Eine Wahrsager-Kristallkugel habe ich leider nicht, aber dennoch versuche ich der Frage auf den Grund zu gehen: Wie entwickelt sich die gesetzliche Rente in den nächsten Jahrzehnten und was bedeutet dies für mein Senioren-Dasein? Was hat das Ganze mit den Baby-Boomern zu tun?

Bevölkerungsentwicklung und Baby-Boomer
Das folgende Schaubild habe ich bei der Bundeszentrale für politische Bildung geklaut. Es zeigt die Altersverteilung in Deutschland von 1960 bis heute und prognostiziert die Entwicklung bis 2050. Es wird unterteilt in die Altersgruppen unter 20, 20-60 und über 60 Jahre.

babyboomer-2

Was man relativ schnell erkennt: Die Ü60-Fraktion wird zunehmend größer und wird schon in 15 Jahren über ein Drittel der deutschen Bevölkerung ausmachen. Die Einwohnerzahl in Deutschland wird voraussichtlich schrumpfen.

Mein Vater sagte immer was von „Baby-Boomer“-Jahrgängen und so langsam begreife ich, welche Auswirkungen diese Generation auf das Rentensystem haben wird. Nach dem Krieg, etwa zwischen 1955 und 1965 war die Geburtenrate rund doppelt so hoch wie heute. Anschließend flachte die Geburtenrate wieder stark ab (manche schieben dies auf die Einführung der Pille), sodass wir in den letzten Jahren bei rund 700.000 Geburten pro Jahr angekommen sind. Dementsprechend hatten wir 1960/1970 einen hohen Anteil an jungen Menschen, der dann um 1980/1990 durch Erreichen der Volljährigkeit stark abnahm. 40 Jahre später machen sich die Boomer wieder bemerkbar: Sie treten gemeinsam dem Kreis der Senioren bei (roter Kreis oben rechts).

Welche Auswirkungen hat diese Bevölkerungsentwicklung für die Zukunft?

Auswirkung auf den Stellenmarkt
Mein erster Gedanke: 2020-2030 muss ich mir keine Sorgen um meinen Job machen, weil eine Menge Stellen frei werden. Als Ausbildungsverantwortliche in meiner Abteilung bekomme ich mit, dass der Kampf um die Azubis schon heute beginnt. So langsam kommen die vergleichsweise geburtenschwachen Jahrgänge an den Arbeitsmarkt. Heutzutage werden über 200.000 Kinder weniger jedes Jahr geboren als noch bei meinem Jahrgang.

Auswirkung auf das Rentensystem
Es werden die nächsten Jahrzehnte erheblich weniger Arbeitnehmer, die in die Rentenkasse zahlen und dafür sehr viele Senioren, die versorgt werden wollen.  Der Altenquotient gibt den Anteil der nicht-erwerbsfähigen an der erwerbsfähigen Bevölkerung an. Im Jahre 2013 kamen auf 100 Erwerbsfähige rund 34 Personen über 65 Jahre. Bis 2060 könnte der Altenquotient bei über 60 liegen. Die gleiche Anzahl Arbeitnehmer müsste also fast doppelt so viele Rentner schultern.

In meinem letzten Beitrag schrieb ich, dass die durchschnittliche Rente im Jahre 2014 786€ im Monat betragen hat. Nun werden es zunehmend mehr Erwerbslose.

Mehr Rentner ➔ mehr Leute wollen was vom Kuchen abhaben ➔ kleinere Kuchenstücke

Bei einer Erhöhung des Altenquotients von 34 auf 60 wären dies nach heutigem Stand nur noch 445€, die im Schnitt einem Rentner zur Verfügung gestellt werden.

Auswirkung auf die medizinische Versorgung
Besonders kritisch sehe ich die medizinische Versorgung: Mit dem Alter nimmt die Pflegebedürftigkeit und die Kosten für medizinische Hilfe immens zu. Es wird darauf hinaus laufen, dass viele Maßnahmen (künstliche Hüfte gefällig?) aus privater Tasche bezahlt werden müssen und die Zustände in Altenheimen sich verschlechtern.

Wie kann man mit dieser Entwicklung entgegen treten?
Aus meiner Sicht bleiben folgende Maßnahmen, um im Alter ausreichend versorgt zu sein:
– Renteneintrittsalter wird erhöht
– Arbeitnehmer müssen höhere Rentenbeiträge zahlen
– privat vorsorgen
– mehr Kinder bekommen
– allgemeine Lebenserhaltungskosten reduzieren
– Sterbehilfe wird unterstützt (Geräte abschalten? Selbstverständlich!)
– Zuwanderung junger Arbeitnehmer aus dem Ausland

Bis auf die private Vorsorge und ggf. die Familiengründung kann man nichts davon beeinflussen.

Ich hoffe, ich bin euch nicht zu schwarzmalerisch unterwegs, aber solche Artikel stimmen mich nachdenklich, ob wir unsere Welt nicht gegen irgendeine Wand fahren. Am liebsten würde ich nun noch ein paar Artikel über die Umweltverschmutzung schreiben.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass den heutigen Politikern und Unternehmern die jüngeren Generationen egal sind. Sozialsystem? Nachhaltigkeit? Die Erde muss für die Menschen mit Macht nur so lange funktionieren, wie sie selbst auf ihr weilen. Kinderlose müssen sich auch keine Sorgen um ihre Nachkömmlinge machen. Nach ihnen die Sintflut.

Ist hier jemand ein bisschen optimistischer gestimmt als ich?

44 Gedanken zu „Wie könnte das Rentnerleben in ein paar Jahrzehnten aussehen?

  1. Hi Jennifer!

    Ich stimme dir völlig zu, was die grundsätzliche Problematik, die damit verbundenen Sorgen und die möglichen Maßnahmen angeht.

    Bei der Altersvorsorge machen wir momentan alles richtig, indem wir langfristig in Aktien investieren und unsere Depots breit streuen. Und wir haben damit bereits vor unserem 30. Lebensjahr begonnen! Die Politik ist gefordert, damit möglichst viele Menschen unserem Beispiel folgen.

    Was man erwarten könnte, wenn man den gesetzlichen Rentenbeitrag in Aktien investieren würde, hab ich mal ausgerechnet: http://stefansboersenblog.com/2015/11/01/rente/

    Zur langfristigen Schätzung der Bevölkerungsentwicklung schau dir mal folgenden Artikel an, den ich in meiner Masterarbeit zitiert habe: http://www.memo.uni-bremen.de/docs/m0404.pdf

    Viele Grüße, Stefan

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    • Manchmal denke ich mir: „Wenn ich meine Rentenbeiträge doch nur selbst anlegen könnte..“ Gleichzeitig bin ich aber auch ganz froh, dass wir einen Sozialstaat haben. Der Haken am Generationenvertrag: Man kann nicht einfach so aussteigen, sonst hat die ältere Generation nichts mehr (bzw. man würde dann einfach in gleicher Höhe mehr steuern erheben müssen). Eigentlich ist unser Rentensystem ein verfluchtes Schneeballsystem.

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  2. Ich hab ja schon das ein oder andere mal verraten, dass ich lieber gar nicht erst mit einer Rente rechne ^^. Ganz schwarzmalerisch bin ich dennoch nicht.

    Technologisch werden wir in den nächsten 10 – 15 Jahren wohl einen Sprung machen, der die letzten 50 Jahre übertrifft. Das wird die wegfallenden Arbeitskräfte wohl zum Großteil kompensieren können. Wenn das nicht ganz reicht… an Zuwanderern wird es nicht mangeln. Um das Rentensystem am Leben halten zu können muss die gesteigerte Produktivität allerdings auch irgendwie entsprechend besteuert werden oder sich in den Gehältern bemerkbar machen damit die Rentenbeiträge steigen. Private Vorsorge bleibt unerlässlich. Mehr Kinder wird es bei uns nicht mehr geben. Ich kenne sehr wenige Männer und immer weniger Frauen die gerne ein Kind möchten. Und wenn dann bleibt’s meist bei dem Einen.

    Wenn es um die medizinische Versorgung geht bin ich noch sehr gespannt. Im Moment fehlen Pflegekräfte. Und die die wir haben werden scheiße bezahlt. Die Zustände in unseren Altenheimen sind schon jetzt katastrophal. In China werden schon gezielt Altenpflegerinnen für den deutschen Markt ausgebildet. Viel interessanter finde ich allerdings Japans Weg. Die haben die gleichen Probleme wie wir in leicht schlimmerer Form und haben keine Zuwanderung. In Zukunft wird es zu Millionen an Pflegepersonal fehlen. Deshalb setzen sie ihre ganze Hoffnung in humanoide Pflegeroboter. Nach aktuellen Schätzungen sind die in den kommenden 15 Jahren weit genug fortgeschritten um den Großteil der altenpflegerischen Tätigkeiten übernehmen zu können.

    Es sieht für die Zukunft nicht rosig um die bestehenden Sozialsysteme aus. Aber wir werden einen Weg finden mit den neuen Gegebenheiten umzugehen.

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    • Ich erhoffe mir ja auch, dass sich ein paar Dinge aus der Not heraus verbessern. Z.B. mehr Alters-WGs. Wobei ältere Leute ja meist stur werden und nicht mehr so offen sind wie in der Jugend. Ich kenne viele Senioren, die alleine in sehr großen Häusern oder Wohnungen leben. D.h. die Pflegedienste müssen in der Weltgeschichte rumfahren, um den Leuten beim Anziehen morgens zu helfen. Oder wie du sagst: Mehr maschinelle Unterstützung, sodass keine 50kg-Frau einen 100kg-Rentner alleine hieven muss. Meine Angst: Dass die Schere zwischen Gutverdienern und Arbeitslosen größer wird, weil einfache Arbeiten immer mehr durch Automaten ersetzt werden. Nicht nur die Arbeitgeber, auch diejenigen, die arbeiten, müssen immer mehr Abgaben leisten.

      Wegen der Kinderentwicklung bin ich auch mal entspannt. An sich bin ich optimistisch, weil in meinem Freundeskreis sich doch viele Kinder wünschen. Gleichzeitig pessimistisch, weil Akademiker oft keinen passenden Partner finden und zwangsweise kinderlos bleiben.

      So viele Vermutungen.. Ich lass mich einfach mal überraschen, was anderes bleibt mir nicht übrig.

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  3. Hallo Jenny,
    ja – ganz so rosig sieht die Zukunft nicht aus…..
    Aber wenn man vor x-Jahren vielleicht auch eine Prognose über heute gemacht hätte, wäre sie bestimmt auch ganz anders…

    So oder so, hilft es auf alle Fälle sich finanziell abzusichern. Sei es, um später eine bessere gesundheitliche Betreuung oder eine höhere Rente zu erhalten….

    Geld bedeutet in erster Linie Sicherheit, in zweiter evt. auch Freiheit!

    Liebe Grüße
    Kilian

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  4. „Auswirkung auf den Stellenmarkt
    Mein erster Gedanke: 2020-2030 muss ich mir keine Sorgen um meinen Job machen, weil eine Menge Stellen frei werden.“

    Zumindest bei uns in Österreich geistert gerade das Damoklesschwert Industrie 4.0 herum, wo viele Experten rechnen, dass viele Arbeitsstellen als ganzes wegfallen. Nicht zu vergessen Einzelhandel oder Banken, die noch einen großen Kahlschlag vor sich haben. Meiner Meinung nach müsste man sich generell die Frage der Güterverteilung stellen, denn aus heutiger Sicht müssen künftig immer weniger Arbeitnehmer immer mehr auch für andere mit(er-)wirtschaften.

    Ich selbst bin 27 und nach dem Studium ein paar Jahre schon erwerbstätig, bei mir fließen viele Euros in Vorsorge und Vermögensaufbau, ich beobachte aber bei vielen anderen eher die Einstellung: „Eh schon alles egal, wir bekommen eh keine Pension und von daher machen wir uns lieber mit dem, was wir jetzt verdienen, ein schönes Leben. Frei nach dem Motto: Hinter mir die Sintflut.

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    • Diese Einstellung bemerke ich traurigerweise auch sehr oft. „Wer weiß, ob wir später noch mal so ein gutes Leben haben, also geben wir jetzt alles aus und genießen das Leben jetzt.“ Irgendwo kann ich diesen Gedanken sogar verstehen. Aber gleichzeitig ist es ein Teufelskreis: Wenn man so denkt, wird man definitiv später mal nichts haben.

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    • Ja den Spruch, dass man sich in 10-20 Jahren keine Sorgen machen muß einen Job zu finden, lässt zum einen die von dir erwähnte fortschreitende Automatisierung/“Industrie 4.0″ außer acht, zum anderen leben wir in einer globalisierten Welt.
      Ich habe in meinem Unternehmen (ist im DAX30) gut beobachten können wie in Zeiten in denen es wirtschaftlich nicht so toll lief der Druck outzusourcen (in Richtung low-cost/best-cost Länder) extrem zunahm. Da wurden im Zeitraum 2006-2010 ab und an ein Werk mit jeweils tausenden Mitarbeitern mal eben ausgeschnippt.
      In den letzten (guten Jahren) hat der Druck ein wenig nachgelassen – das wird im entsprechenden wirtschaftlichen Umfeld mit einem „Sanierer“ an der Unternehmensspitze wieder ganz schnell anders laufen.
      Neulich habe ich noch eine Werksbesichtigung in einem sehr gut geführten Werk hier in Deutschland gemacht. Die Mitarbeiterzahl hat sich in den vergangenen 15 Jahren halbiert und die Produktion dennoch mehr als verdoppelt. Da sich das Werk auf dem platten Land befindet konnte man schön sehen wie im Ort neben an reichtlich Häuser zum Verkauf stehen. Nicht auszudenken was passiert, wenn das Werk dicht macht.
      Alles, wirklich alles was wir hier in Deutschland machen können andere Länder (gerade in Ost-Asien) auch, nur vielleicht noch nicht so gut. Uns bleibt nur den Kopf einzuschalten und Gas zu geben, um das was wir haben zu verteidigen.
      In Südeuropa ist in den meisten Ländern die Arbeitslosigkeit unter jungen Leuten extrem hoch, dennoch funktioniert dort im Prinzip alles. Die Supermärkte sind gut gefüllt, Internet und schicke Mobiltelefone gibt’s genauso wie hier – wenn man dort Arbeit hat und es sich leisten kann. Viele sind dort einfach abgehängt, was ein Wahnsinn ist.

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      • Danke Sparmeister für deinen Einblick. Ja, die Auswirkungen von der Industrie 4.0 habe ich wirklich nicht in meinem Artikel berücksichtigt. Die Tragweite des Ganzen kann ich noch nicht ganz abschätzen. Wobei es erschreckend ist, wenn man sich als Techniker oder Ingenieur bald Sorgen um seinen Beruf machen muss. Selbst Beamtenstellen sind immer schwerer zu ergattern. Welchen Beruf soll man heutzutage noch ergreifen, um langfristig ein einigermaßen gesichertes Einkommen zu haben?

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      • „Welchen Beruf sollte man noch ergreifen..?“
        Ich denke man sollte sich über seine Neigungen klar werden und in diesem Rahmen etwas suchen, das einem wirtschaftlich sowohl ein einigermaßen vernünftiges Leben ermöglicht als auch im höheren Alter noch machbar ist.
        Ich bin auch Ingenieur. Viele meiner Kommilitonen, wie auch ich sind eigentlich auch vor dem Studium Ingenieur gewesen – so von der Denke her. Ein guter Innendekorateur wäre aus mir nie geworden auch wenn man mit dem Job steinreich werden könnte :-).
        Richtig zum Sparen/Investieren bin ich direkt zu Beginn meines Berufslebens gekommen.
        Im Gegensatz zu vielen Kommilitonen bin ich direkt nach dem Studium noch für einige Zeit gereist und habe mir vor allem Australien ausführlich angesehen (war 1/2 Jahr nur dort). Eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen will!
        Während meine Ex-Kollegen alle sofort eine Stelle gefunden hatte kam ich nun mit etwa 3/4 Jahr „Verspätung“ auf den Arbeitsmarkt. Und die Situation war auf einmal eine völlig andere. Es ging absolut nix mehr, ich musste wieder bei meinen Eltern einziehen und habe Bewerbung um Bewerbung geschrieben. Ich erhielt Absagen „am Fließband“ oder nicht mal eine Reaktion. Gerade im Vergleich zu meinen alten Studienkollegen kam ich mir super übel vor. Die unterhielten sich darüber wie sie ihre neue Wohnung einrichten und ich stand komplett mit leeren Händen da.
        Es dauerte dann ein ein Jahr bis ich dann sogar einen ganz guten Job gefunden hatte. Für den Job musste ich allerdings weit weg ziehen.
        Ich hatte in der Zwischenzeit schon angefangen die Dokumente fürs Auswandern nach Australien zusammenzutragen…
        Als dann das erste Geld auf dem Konto einging schwor ich mir alles zu tun um nie nie (!!) wieder in so eine Situation zu kommen (finanzielle Abhängigkeit von anderen, in dem Fall von meinen Eltern).
        Gerade auch nicht in späteren Jahren, wenn vielleicht noch eine Familie mit dranhängt.
        So habe ich direkt angefangen mit ganz hoher Sparquote zu sparen und mich für Investments zu interessieren. Das war noch vor der Zeit in der es so gute Finanzblogs gab ;-).
        Heute bin ich dankbar für den heilsamen Schock und wundere mich über Kollegen, die meinen sie seien finanziell geradezu unverwundbar. Häufig haben die dann noch einen dicken Kredit auf dem Häuschen (in der Pampa) laufen.

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      • Kannst du dir erklären, wieso es so viele Absagen hagelte? Wegen der kleinen Lücke im Lebenslauf nach dem Abschluss? So Wachrüttel-Momente können fürs restliche Leben ziemlich nützlich sein. Hat ja bei dir zum Glück doch noch alles geklappt. So früh mit hoher Sparquote zu starten wird dir definitiv mehr bringen als 1 Jahr früher zu arbeiten und dafür einen falschen Geldumgang zu pflegen. Mir war es schon im Studium wichtig, auf eigenen Beinen stehen zu können. Ein bisschen bereue ich, nach dem Abschluss nicht auch ein paar Monate Auszeit genommen zu haben. Aber wie heißt so jung: Ich war jung und brauchte das Geld. Jetzt bin ich zu sehr im Berufsleben eingebunden (und wohne mit meinem Freund zusammen), um da noch mal irgendwo eine Auszeit einbauen zu wollen. Das Gute ist: Ich habe keine Angst vor einer Krise und einem Jobverlust. Wäre zwar sehr schade und ärgerlich, aber ich würde die Zeit schon sinnvoll zu nutzen wissen.

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      • „Kannst du dir erklären, wieso es so viele Absagen hagelte?“
        Ja es ist ganz einfach – es war die allgemeine (schlechte) wirtschaftliche Situation. Die Lücke im Lebenslauf, falls es denn überhaupt eine ist war kein Problem.
        Nach sehr guten Jahren (die Party) kam es recht plötzlich zu einer Krise (dem Kater am Tag danach). Vielleicht erleben wir jetzt aktuell gerade wieder so einen Umschwung.

        Man lernt in so einer Situation ganz merkwürdige Effekte kennen:
        – Unternehmen schalten Dummy-Stellenausschreibungen, um einerseits weiterhin ihre Personaler zu beschäftigen (die scheinen in manchen Unternehmen eine Anzahl X an Einstellungsgesprächen pro Quartal/Jahr machen zu müssen). Andererseits vermute ich, dass man nach außen kommunizieren will, dass man trotz Krise weiterhin einstellt. Das soll suggerieren dass die Geschäfte auch weiterhin gut laufen.
        Bei großen Unternehmen ist das sicherlich für das Rating relevant. In Wirklichkeit – das ließ sich manchmal über Insider recherchieren – war von oben ein Einstellungsstopp verhängt worden.
        – Man lernt die Spielchen der Personaler ganz gut kennen. Mit der Zeit kannte ich die Spiele und mir war klar, dass es nur darum geht Macht zu demonstrieren -> „Wenn du hier eingestellt werden willst musst du kleine Wurst erstmal an mir vorbei“. Wenn ein Gespräch nach einer Weile gekippt war und es wirklich nur darum ging zum Spaß auf mir herumzutreten habe ich dann darum gebeten nicht weiter unsere Zeit zu verschwenden.

        Ich unterhalte mich heute gerne mit Leuten die bei uns/bei einem guten Kunden frisch eingestellt wurden. Wenn die Leute zu mir Vertrauen gefasst haben und sich die Zunge gelockert hat (.. Weihnachtsfeier z.B.) werden mir auch heute solche Geschichten erzählt. Viele Personaler (auch und gerade weibliche) machen sich einen Spaß daraus zu sehen wie weit sie die Leute erniedrigen können. Das fachliche erscheint nachrangig.
        Eigentlich sind Personaler innerhalb eines Unternehmens Dienstleister für alle anderen Bereiche – häufig scheinen sich die Machtverhältnisse aber so gedreht zu haben, dass der Schwanz mit dem Hund wedelt.

        In meiner Firma hatte ich das Riesenglück auf einen absolut fähigen und souveränen Personaler zu treffen mit dem völlig sachlich zu diskutieren war. Ich war mega-misstrauisch, weil ich nach meinen Erfahrungen bei allem was er sagte irgendeinen linken Winkelzug vermutete. Völlig zu unrecht. Tut mir im Nachhinein leid, den Mann so falsch eingeschätzt zu haben und ihm zunächst ein so großes Misstrauen entgegengebracht zu haben.

        In all dem liegt meines Erachtens eine riesen Chance für kleine/mittlere Unternehmen und/oder Unternehmen, deren Namen man kaum kennt. Gutes Personal zu finden ist total einfach. Eine absolute Grundregel muss sein mit den Leuten schon beim Einstellungsgespräch sachlich und vernünftig umzugehen.
        Eine Absage ist überhaupt kein Beinbruch, wenn man merkt, dass es wirklich nicht passt. Ich habe da auch sehr positive Beispiele erlebt – leider nur wirklich selten.
        Bei meinem Arbeitgeber finde ich es bemerkenswert (o.k. wie geschrieben DAX30 = bekannter Name) was für gute Leute die immer an Land ziehen. Das geht bei kleineren Unternehmen, wenn sie die Werbetrommel rühren (Praktika anbieten, der Name muß bei den Absolventen bekannt sein!) und keine linken Dinge tun auch.
        So wie man in den Wald hineinruft… ganz einfach eigentlich.

        Ich könnte noch weit mehr zum Thema schreiben, aber dies ist ja ein Finanzblog 🙂

        P.S. Was meine Qualifikationen betrifft, so will ich kein Schaulaufen machen. Knapp gesagt: auf dem Papier sah das ganz gut aus. Habe mit ein paar Jahren Abstand jetzt noch per Fernstudium einen MBA gemacht. Aus Interesse/Spaß, aber auch wegen Employability und so…
        Abwarten, dass die Situation sich aus demographischen Grunden womöglich zu meinen Gunsten ändert halte ich für sehr riskant.
        Ich mache mir aber keine Illusionen über die Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenn ich denn mal Ü50 sein sollte.
        Deswegen ist die finanzielle Freiheit auch mein Ziel.

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      • Hallo Sparmeister, danke für den Einblick!! Du kannst hier ruhig so viel schreiben, wie du willst. Ich sehe meinen Blog nicht als reinen Finanzblog. 🙂 Über Personaler habe ich letztens auch eine krasse Story von einer Kollegin gehört..Man hört eben vieles, wenn man zuhört. Ein MBA nebenberuflich ist nicht ohne. Auch mit 50 findet man hoffentlich als entsprechender Experte noch einen Job. Kann halt nur sein, dass man länger nach einer Stelle suchen und ggf. Gehaltsabstriche machen muss. Viel Erfolg auf dem Weg zur finanziellen Freiheit!

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  5. Ich finde man kann die Zukunft durchaus schwarz malen. Aber das ist wie bei Wandfarbe, wenn man erst mal fertig gemalt hat und fest stellt, dass es allen nicht gefällt kann man drüberstreichen. Bedeutet in der Vergangenheit sah die Zukunft auch immer weider mal sehr schlecht aus. Aber nichts beflügelt die Fatnasie und Kreativität der Menschen mehr als Mangel und Probleme. Solange es aber noch irgendwie läuft und alles nur abstrakt in der Zukunft liegt, wird dem Problem nicht die Dringlichkeit zugestanden. Es ist ein wichtiges Thema, aber wir sind jeden Tag mit Problemen konfrontiert, die zwar meistens weniger wichtig, aber dringender sind oder erscheinen. Ich denke, dass es noch eine Generation Zeit braucht, bis das Problem massiver angegangen wird. Die aktuelle Generation, die in Rente geht spürt die Probleme noch nicht so, unter dieser sind aber noch zu viele die was zu sagen haben.

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    • Das denke ich auch.. Leute brauchen oft einen Schuss vor den Latz, damit sie sich der Tragweite des Problems bewusst werden. Aber manchmal kann es dann auch schon zu spät sein.
      Problem ist auch dieser Massegedanke, den ich auch habe: Wie soll ich als Einzelperson was erreichen? Man schiebt es auf die Regierung, dass diese in unserem Sinne tätig werden soll.

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  6. Wenn man nur von der menschlichen Arbeit ausgeht, sind die Prognosen sehr duster Du hast natürlich recht, dass sich die gegenwärtigen Politiker sich nicht um die Belange der Jüngeren scheren. Gewählt werden die großen Parteien sehr häufig von älteren Wählern und da ist es klar, wo die Prioritäten liegen. Das wird auch gerne auf den Rücken der Jüngeren ausgetragen und ich frage mich, warum da überhaupt kein Gegenwind kommt?? Sehr viele wissen, dass das System tendenziell schlechter wird und wenn man alles gleich beibehalten würde, sind selbst Arbeit bis 67 in zwanzig Jahren optimistisch gerechnet. Soweit die düsteren Gedanken.

    Mir sagt das aber etwas ganz anderes. Obwohl wir weniger Menschen in Deutschland werden (was ich gut finde, da Überbevölkerung nur Probleme schafft), ist die Leistung der Wirtschaft ständig wachsend. Deswegen lohnt es sich ja, in Wertpapieren wie Aktien oder Indexfonds anzulegen. Ich schätze, durch die Automatisierung wird sehr viel menschliche Arbeit wegfallen. Im Grunde liegt es auf der Hand, dass man gerade die Automatisierung besteuern sollte und um den Missbrauch durch das Ausland einzugrenzen, dieses auch für eingeführte Güter berechnet. Die menschliche Arbeit an sich ist an der Belastungsgrenze angelangt und wenn man es, wie z.B. Frankreich mit den hohen Einkommen versucht hat, die Sätze drastisch bis 75% zu erhöhen, nimmt die Akzeptanz rapide ab. Das Hauptproblem, was wir haben: Unsere Politiker sind viel zu sehr an das jetzige System ausgerichtet und leider an der Spitze zu alt, um etwas ändern zu wollen. Das die Bevölkerung weniger wird, wissen wir seid nunmehr 50 Jahren und die ersten Rechnungen des Bundes (West) kamen dazu schon in den 70ern. Nur hat niemand es geschafft, sich mal ernsthaft Gedanken zu machen, wie man das Problem angehen könnte. Es wird 2015 pro Kopf wesentlich mehr erwirtschaftet und produziert als 1965. Nur haben wir die Tendenz, dass das mehr von einigen wenigen Menschen beansprucht wird, wenn man sich die Besitzverteilung anschaut. Diese Tendenz geht immer mehr in Richtung Reichtum für sehr wenige Leute, da Industrien mit neuen technischen Lösungen mit einem Bruchteil der Arbeiter zusammengelegt werden. Populärstes Beispiel: Untergang Kodak mit über 100.000 Mitarbeitern zu Instagram mit einigen Dutzend Mitarbeitern. Das sind erst die Vorwehen. Von daher benötigen wir ein neues System, das zwar kapitalistisch ist und weiterhin auch Reiche erlaubt, aber eine Umverteilung garantiert, dass der Einzelne seine Grundbedürfnisse abdecken kann. Gerade im Alter wird der Mensch wehrlos und krank, und die meisten von uns werden alt. Es geht uns alle etwas an und ich hoffe, dass man das System so verändert, dass möglichst viele Menschen vernünftig leben können.

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    • Das Problem ist, dass die Wirtschaft kein Interesse an einer nachhaltigen Produktion hat. Man könnte Produkte herstellen, die zuverlässig arbeiten und ewig halten [und nicht nach kurzer Zeit im Müll landen]. Aber das widerspricht unserem Wirtschaftstrieb. Wir wollen Konsum, wir wollen Fortschritt, unser Geld ist ständig im Umlauf. Zugegeben: Eine Firma, deren Produkte ewig halten, hält sich nicht lange. Aber ich bin mal gespannt, ob es irgendwann nicht doch mal wieder in die andere Richtung geht und man die Lebensdauer von Produkten nicht mehr künstlich reduziert.

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  7. Wie der Pfennigmillionär schon erwähnt hat, relativiert sich die negative Aussicht, wenn man den Produktivitätszuwachs mit einbezieht.
    Das sinkende Niveau der gesetzliche Rente ist von der Politik gewollt und nicht zwangsläufig von der Altersstruktur abhängig.
    Wer es nicht glaubt, findet eine genauere Erklärung hier:
    http://www.deutschlandradiokultur.de/produktivitaet-schlaegt-demografie.1005.de.html?dram:article_id=225987

    Es geht um eine gewollte Umverteilung und um nichts anderes.

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  8. Ich rechne schon mit gar keiner Rente. Ich baue mir meine eigene Rente auf. Wie sagte Norbert Blüm so schon: „Die Rente ist sicher.“ Ja, das mag sein. Fraglich nur in welcher Höhe? Darauf möchte ich mich nicht verlassen.
    Für unsere Zukunft bin ich grundsätzlich optimistisch gestimmt. Der technische Fortschritt wird uns noch Dinge zeigen von denen mir heute nicht mal im Traum glauben. Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass heute Computer in der Hosentasche, selbstfahrende Autos etc. gibt? Dank dem Mooreschen Gesetz, welches bisher immer höchst zutreffend war, scheint der technische Fortschritt ungebändig.
    Klar gibt es hie und da Probleme. Doch man sollte sich nicht zu sehr mit den negativen Auswirkungen beschäftigen, sondern vielmehr damit welche Möglichkeiten gibt es dieses Problem kreativ zu lösen?
    Wenn ich sehe, was manche Menschen sich einfallen lassen, um der Menschheit zu helfen bin ich wirklich erstaunt.

    Deshalb liebe Ex-Studentin, ruhig mal etwas positives zu deinen kritischen Gedankengängen mischen. 😉

    P.S. Umweltverschmutzung lässt sich auch lösen..

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    • Ich bin selbst fasziniert von der Technik und was alles möglich ist. Deswegen bin ich auch so zwiegespalten: Ich habe Spaß in meinem Beruf. Meine Firma entwickelt Produktionsanlagen. Gleichzeitig habe ich aber Bedenken, inwiefern ich damit nicht auch ein Teil der „bösen“ Kette bin.

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  9. Um ehrlich zu sein. Ich freue mich drauf. Meine Arbeit wird in ihren Wert immer mehr steigern und das spielt mir doch besonders in die Hände.

    Aber eins sehe ich wirklich genau so wie du. Heutzutage wird zu kurzfristig gedacht teilweise. Das was sich die Politik in 4 Jahren immer schön rechnet ist einfach nicht auf Nachhaltigkeit getrimmt. Und da ich hier nicht auf der Politik rumhacken will in großen Konzernen sieht es genau so aus. Der Vorstand wird auf eine gewisse Zeit gewählt und kriegt nach Erfolg noch einen Bonus. Wie arbeitet man bei solch einer Vorgabe wohl?

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    • Ich frage mich, wie viele Idealisten in der Politik durchstarten wollen und dann am Alltag scheitern. Man kann ein träges System schlecht umkrempeln. Hat Vor- und Nachteile. Die Frage ist auch, wie repräsentativ man Politiker für die eigene Meinung hält. Gerade die älteren Generationen wählen seit Jahrzehnten das Gleiche. Die Jugend weiß nicht, was sie wählen soll, zumindest geht es mir so. Zu Wahlen gehe ich trotzdem und befolge den Rat von meinem Geschichtslehrer: „Egal was ihr wählt, Hauptsache demokratisch!“ Wobei ich bei Deutschland noch mit am meisten Hoffnung habe, dass hier so schnell keiner im Stich gelassen wird. Deswegen murre ich auch nicht über meine Rentenbeiträge, weil ich ja auch will, dass meine Eltern und Großeltern versorgt werden.

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      • Ist wohl dem Bankkaufmann sehr ähnlich. Man kommt in ein System rein, welches sich um einen schließt. Gibt wenige die da Standhaft bleiben können.

        Und ja wählen sollte man immer. Wirklich schade finde ich das alle großen Parteien gefühlt gleich handeln und jetzt noch irgendwelche Spinner immer mehr Stimmen bekommen. Hoffe hier für Deutschland das es wieder etwas mehr Vielfältigkeit und auch Meinungen gibt.

        Und ja der Sozialstaat soll ruhig so bleiben. Aber bitte doch etwas weitergedacht.

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  10. Nachdem ich das schon mehrfach empfohlene Buch von Jeremy Siegel Überlegen Investieren las, finde ich seine Idee der globalen Lösung gar nicht so abwegig. Kurz skizziert sagt er folgendes:

    China und Indien (sowie Afrika) werden viele Menschen und somit Arbeitskräfte haben, die demographisch so verteilt sind, dass sie sich selbst, ihre Alten sowie uns Alte (in der westlichen Welt) mit Gütern und Dienstleistungen versorgen können.

    Wir bezahlen das, indem wir unsere Vermögenswerte liquidieren und das Geld für diese Güter und Dienstleistungen ausgeben. Die Vermögenswerte wiederum, werden von denen gekauft, die arbeiten und ihrerseits Vermögensaufbau betreiben, also den Menschen, die die Güter und Dienstleistungen produzieren.

    Voraussetzung hierfür sei eine funktionierende und fortschreitende Globalisierung (daher empfiehlt er auch mehr über Branchen als über Länder zu streuen, da die meisten Konzerne bereits global tätig sind).

    Vielleicht dürfen wir die Lösung nicht nur in Deutschland bzw. Europa suchen, sondern müssen die Problematik global betrachten.

    Viele Grüße
    Marco

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  11. Ist nicht ganz unwahrscheinlich. Es kommen ja schon heute viele Pflegekräfte aus Ost-Europa nach Deutschland. Ob diese „ausgebeutet“ werden, wie manche sagen, da bin ich mir nicht sicher. In einem Land mit hoher Arbeitslosigkeit und geringen Durchschnittsverdiensten sind z.B. 1000€ für eine Pflegekraft sehr viel Geld.

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  12. Hallo Ex-Studentin,
    Brand eins vom Juli 2015: Thema „Arbeiten lassen“ – beschreibt genau Dein Thema. Das meiste vom Heft hier online: http://www.brandeins.de/archiv/2015/maschinen/

    Zu den Wahrscheinlichkeiten (aus dieser Brand eins zitiert):
    – Wahrscheinlichkeit, dass ein Förster von einer Maschine ersetzt wird: 0,8%
    – Wahrscheinlichkeit, dass ein Hausmeister von einer Maschine ersetzt wird: 66,3%
    – Wahrscheinlichkeit, dass ein Koch von einer Maschine ersetzt wird: 96,3%

    Gruß
    FInanzwesir

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    • Da fällt mir ein Dozent ein: „Ich habe in Physik meinen Doktor gemacht, meine Tochter in Biologie.. und ich konnte meinem Sohn nicht ausreden, Forstwissenschaften zu studieren. Jetzt verdient er mehr als wir beide zusammen.“
      Zum Thema Koch: In meinem Wohnheim war ein Koch, der in einem Nobelrestaurant nur Essen in die Mikrowelle stecken oder anderweitig warm machen musste. Das einvakuumierte Essen war dabei sehr hochwertig und könnten sich normale Restaurants nicht leisten.

      Wobei mich interessieren würde, wie die Zahlen ermittelt wurden.

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      • Hm, keine Ahnung. Einfach aus der Brand eins abgeschrieben – eigentlich keine des Finanzwesirs würdige Recherche, aber es sollte schnell gehen. 😉

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      • Schockierend. Sehr schockierend. Da schreibt der Herr Finanzwesir ab und lässt den Hinweis auf die Oxford-Studie dabei einfach weg ;-):

        Here it is:

        Klicke, um auf The_Future_of_Employment.pdf zuzugreifen

        (Immerhin 700 Berufe werden dort auf „Computisierbarkeit“ abgeschätzt.)

        PS: Es lebe die Onleihe (http://www.onleihe.net/)! So ein Stadtbücherei-Abo kostet nur nen Appel und ein Ei und erlaubt neben dem örtlichen Angebot einen schnellen Zugriff auf ziemlich viele digitale Bücher. Coole Sache.

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      • Danke Dummerchen! Da sind ja einige Berufe, wo die Wahrscheinlichkeit der Automatisierung gegen 1 geht.. Aber warten wirs mal ab. Durch Umschulungen kann man meist noch verwandte Berufe finden. Zudem werden auch neue Berufsarten entstehen.

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  13. Auf die Politik würde ich mich grundsätzlich nicht verlassen und die werden sich immer neue Grausamkeiten einfallen lassen. Die Schere arm vs. reich wird weiter auseinander gehen. Man muss halt schauen, dass man auf der richtigen Seite mitläuft. Und mit reich meine ich nicht die Millionäre, sondern der Mittelstand, der sich finanziell ganz gut hält. Nach einem Fernsehbericht gehört man mit einem Jahresbrutto über 60.000 € schon zu den 10% Bestverdienenden. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

    Man kann natürlich schwarz sehen, aber irgendwie geht es weiter. Es ist immer komisch, wenn jemand Anfang 20 über die Rente redet oder schreibt. Eigentlich sollte da das Ziel „finanziell abgesichert“ sein. Wird man mit 60 arbeitslos, fällt man derzeit nach 18 Monaten bereits unter Hartz IV, d. h. man muss sein Vermögen aufbrauchen. Daher ist es eher sinnvoll, seine Fixkosten überschaubar zu halten und diese nach und nach mit Kapitaleinnahmen abzudecken. Unabhängig von einer Rente. Hat man es erst mal geschafft, seine Grundbedürfnisse abzusichern, dann kann man gelassen seine weiteren Ziele verfolgen. Ab da kann es nur noch besser werden. Daher mein Rat an die „junge Generation“, denkt weniger an die Rente, sondern daran, wie ihr euch finanziell unabhängig machen könnt (ich darf an die Rente denken, bin doppelt so alt^^). Also einen gesunden Mittelweg zwischen (Fix-) Kosten und Ertrag finden.

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  15. Danke für die Zahlen Es-Studentin. Schockierend. Mehr Berufstätige sollten das sehen. Ich habe keine Statistiken mir angeschaut als ich mich selbständig gemacht habe vor 7-8 Jahren, aber ich hatte immer schon das Gefühl dass die Rentenkasse eine art Abzocke ist (sozial auch, klar aber immer fair?). Ich habe nicht mal 6 Monaten eingezahlt als Praktikant damals. Dann habe ich mich selbständig gemacht und habe gemerkt wie viel mehr Netto übrig bleibt. WOW! Ab dem Zeitpunkt ging es richtig Berg auf und ich musste mich drüber Gedanken machen wie ich dieses Geld anlegen kann um für den Alter vorzusorgen. Man muss schon sagen, für Selbständigkeit ist Deutschland ein fantastisches Land! Ich hoffe es bleibt so…Selbst wenn nicht…das was ich in den letzten Jahren gelernt habe ist etwas was mir niemand wegnehmen kann.
    Wäre so gut wenn man in der Schule schon Selbständigkeit fördern würde und mehr darüber informieren würde. Zwar kenne ich das Deutsche Schulsystem nicht, habe ich das Gefühl das diese jungen Menschen nicht wirklich informiert sind darüber.
    Ich könnte nie mehr Angestellter sein…

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    • Meine Erfahrungen mit der Selbstständigkeit sind sehr gemischt. Mann arbeitet SELBST und STÄNDIG. Mein Vater hat einen Ein-Mann-Betrieb und sehr viele Abgaben. Er muss nun sogar seine Einnahmen schätzen und im Voraus die Mehrwertsteuer ans Finanzamt zahlen, obwohl er das Geld noch nicht verdient hat. Da hast du in der IT-Branche definitiv bessere Gegebenheiten und bist lokal nicht so gebunden.

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  16. Hallo,
    mir fällt gerade auf das die Bevölkerung in den zwischen 2013 und 2020 wächst. Und das, obwohl sie in der Zeit vorher sinkt. Wie kann das sein. Hast Du da eine Erkärung für? Das widerspricht so komplett dem Trend der schrumpfenden Bevölkerung.
    Gruß
    Alexander

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    • Hi Alexander, interessante Frage. Hatte ich gar nicht so drauf geachtet. Bei den Prognosen wurde gewisse Annahmen getroffen, was die Zuwanderung nach Deutschland betrifft. Was ich mir auch gut vorstellen kann: In nächster Zeit wird die Lebenserwartung der Menschen sicherlich noch ein wenig steigen. Aber diese steigt nicht ins Unendliche.

      Was mir ebenso auffällt: Es gibt sehr große Schwankungen, was die Anzahl der Personen pro Jahrgang betrifft. Es gibt nicht nur die „Babyboomer“, die starke Jahrgänge bilden, sondern bereits deren Eltern sind eine personenstarke Generation, während es auch immer wieder sehr „schwache“ Jahrgänge zwischendrin gibt. D.h. die Geburten haben die letzten Jahrzehnte wesentlich mehr geschwankt als die letzten Jahre (1,35 Mio Geburten 1965, 10 Jahre später nur noch 800.000 im Jahr), wo es kontinuierlich unter 700.000 Babys pro Jahr geht. Es gab 2014 1 Millionen 74 Jährige, aber nur 622.000 69-Jährige (=2. Weltkrieg).

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