Mein Kontensystem

Jeder entwickelt im Laufe der Zeit ein eigenes System, wie er mit seinem Einkommen umgeht. Dabei fließt das Geld meist nicht nur über ein Konto, um einen bessere Überblick zu bewahren.

Der Geldeingang ist in den meisten Fällen noch überschaubar:
– Gehalt, Nebenverdienste
– Kindergeld oder Unterhaltszahlungen
– Zinsen, Dividenden
– Rückerstattungen (Steuer, Krankenkasse)
– Mieteinnahmen

Hier eine kleine große Auswahl an Ausgaben:
– Wohnungskosten (Miete, Strom, Internet)
– Fortbewegungsmittel (alles rund ums Auto, Fahrkarte)
– Versicherungen (Haftpflicht, Unfall, Berufsunfähigkeit, Gebäude, Rechtschutz,
– Unterhaltung (Handy, TV, GEZ-Gebühren)
– Essen (Kantine, Supermarkteinkäufe, Restaurants)
– Freizeitaktivitäten (Vereine, Unterricht, Zeitschriften)
– Sparen (Bausparen, Tagesgeldkonto, Depot..)
– Klamotten, Urlaub, Barabhebungen

Da den Überblick zu behalten ist gar nicht mal so einfach. Vor allem jährliche Zahlungen geraten da schnell mal in Vergessenheit.

  1. Schritt: Kenne deine Ausgaben
    Andere führen Haushaltsbuch, Ich nehme mir gerne meine Kontoauszüge zur Hand. Da ich vieles per Lastschrift oder per Karte zahle, erkenne ich so am Betreff für was mein Geld wegging. Mit dieser Erkenntnis erkennt man nicht nur Einsparpotentiale, sondern du kannst auch deine potentielle Sparquote ermitteln.
  2. Schritt Schaffe Kontinuität
    Wen jährliche Zahlungen jedes Mal aufs Neue überraschen, sollte stattdessen monatliche Raten dafür einplanen und auf einem separaten Konto anlegen. Ich nutze z.B. das Tagesgeldkonto von moneyou.de, wo man bis zu 5 Zweckkonten anlegen kann. Diese würden sich für Rücklagen fürs Auto oder den Urlaub anbieten.
  3. Schritt – Sparrate festlegen
    Wer seine durchschnittlichen Ausgaben ermittelt hat, kennt sein Sparpotential. Bei dem glücklichen Fall einer Gehaltserhöhung passe ich auch direkt meine Sparrate an.
  4. Schritt Sammel Rücklagen auf einem separaten Konto
    D.h. was nicht wirklich zur Verfügung steht, soll auch nicht auf dem Girokonto bleiben. Ich überweise nach Gehaltseingang die feste Sparquote auf mein Tagesgeldkonto.
  5. Schritt – Genügend Reserve lassen – Vermeidung des Dispokredits
    Ich habe bei meinem Konto keine Überziehungsmöglichkeit. Das ist ein Überbleibsel aus meiner Studentenzeit und habe es auch nie ändern lassen. Stattdessen habe ich immer 1000€ für Notfälle auf meinem Girokonto.
  6. Schritt – Kontostand beobachten
    Die 1000€ sind meine unterste Grenze. D.h. ich überprüfe stets meinen Kontostand vor erneutem Gehaltseingang. Bei einem Kontostand von unter 1000€ (falls ich doch mal unerwartet mehr ausgegeben habe) versuche ich den Monat darauf weniger auszugeben oder fülle das Konto auf. Bei 1000-1500€ mache ich nichts, sondern behalte den „Puffer“. Ab 1500€ überweise ich das überschüssige Geld auf mein Sparkonto.
  7. Schritt – Für Paare: Gemeinschaftskonto
    Mein Freund und ich haben Einzelkonten. Als wir zusammen gezogen sind, haben wir uns zusätzlich ein Gemeinschaftskonto zugelegt, auf dem wir Ende des Monats einen festen Betrag überweisen (für Miete, Internet, Einkäufe, gemeinsame Anschaffungen und Co.). Das hat 2 Vorteile: Zum einen ist mit einer Überweisung alles erledigt, wo ich alleine vielleicht 15 Einzelposten gehabt hätte. Zum anderen kann ich so meinem Freund ohne schlechtes Gewissen sagen „Du zahlst!“, da es eh vom gleichen Konto abgeht. 😉

Mit diesem einfachen Kontensystem komme ich bisher recht gut durchs Leben, ohne ein Haushaltsbuch zu führen. Man verschenkt zwar ein paar € Zinsen, wenn man einen Puffer auf dem Girokonto lässt, aber so komme ich gar nicht erst auf die Idee, mein Konto zu überziehen; denn das wird schnell teuer, wenn das zur Gewohnheit wird.

Verwaltet ihr eure Geldflüsse nach einem bestimmten System? Freue mich über weitere Ideen!

8 Gedanken zu „Mein Kontensystem

  1. Hey,
    ich hatte ja auch schonmal über mein Prinzip geschrieben. Ganz nach dem Buch von So denken Millionäre. Obwohl deine Sachen den ja auch ziemlich ähnlich irgendwie sind vom Grundgedanken.

    Daher kann ich auch eigentlich gar nicht so viel kommentieren, als zu sagen sehr gut 😀 Obwohl bei mir die Puffer etwas kleiner sind. Eher so 100€ pro Konto. Im Notfall kann ich immer noch umbuchen.

    Zum Haushaltsbuch muss ich sagen. Dort war ich zu sehr Informatiker jetzt einige Zeit und habe fast alles getrackt. Für jeden Monat in jedem Jahr und ständig gegen geprüft. Das versuche ich jetzt so langsam aber ab zu bauen. Finde so einen groben Plan zu haben, wo das Geld hingeht ist wohl ausreichend. Also so grob fürs Jahr um halt auch mal die nicht periodischen Sachen im Blick zu haben. Aber sonst muss man es wohl auch nicht übertreiben.

    Und für alles andere nutzt ich ja eh Finanzblick. Dort sind alle Konten zentralisiert und automatisch kategorisiert. Nebenbei kann man auch Budgets anlegen, woher ich dann auch schnell die Ausreißer identifizieren kann.

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    • Kann mir gut vorstellen, dass einen das Tracken ziemlich süchtig machen kann (und Spaß macht). Du bist mit deinem Kontensystem ja noch mal etwas steuernder, wenn ich mich recht entsinne. D.h. dass du gewisse prozentuale Quoten erreichen willst.

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  2. Jo, bei mir ist sind es Quoten. So das bei mehr Einkommen jedem Bereich etwas zu gute kommt 😉

    Und zum tracken kann süchtig machen das stimmt. Vielleicht auch etwas Spaß. Problem ist irgendwann frisst es mehr Zeit als es bringt und dann wird man es nicht so einfach wieder los

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  3. Hallo,

    mein Kontensystem besteht lediglich aus einem laufendem Konto, einem Depot und meinem Portmonee.
    Alles was nicht abgebucht werden muss, zahle ich bar und budgetiere mein Geld für einen Monat (Ziel: davon soll noch etwas übrig bleiben). Eine möglichst geringe Reserve für Notfälle bleibt auf dem Konto und der Rest landet im Depot.

    Ich tracke weder meine Ausgaben (mein Budget gibt mir meinen Spielraum), noch mein Depot (ich habe keine Benchmark). Hier reicht es mir, wenn ich die Dividendenrendite überschlägig ermitteln kann.

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  4. Mache ich ähnlich. Girokonto mit kleiner Reserve, Hauskonto für Reparaturen, Tagesgeld für Notfälle.

    Ich habe dazu eine Excel-Tabelle mit allen laufenden Kosten, die jährlichen Zahlungen werden auf das Monat runtergerechnet. Lebenshaltungskosten stehen da als ein Betrag drinnen. Bei den Lebenshaltungskosten weiß man nach ein paar Jahren, wieviel man für Kleidung, Essen etc. braucht, wobei ich nach dem Start ins Berufsleben diese detailierter auflistete. Die Tabelle wird alle 6 – 12 Monate überprüft. Ein grober Überblick langt mir inzwischen und fahre damit ganz gut.

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  5. Hallo,
    kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

    Ein Haushaltsbuch finde ich ebenso essenziell wichtig, wenn man seine Ausgaben im Blick haben möchte. Ich glaube allein durch das Führen eines Haushaltsbuches (seit ca. 1/2 Jahr) bin ich sehr viel sparsamer geworden bzw. mache mir mehr Gedanken beim Geld ausgeben. So sieht man natürlich auch wo das Geld hinwandert (z.B. der Kaffee auf dem Weg zur Arbeit,…).

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