Ich gebe meine Finanzen nicht aus der Hand

Der richtige Umgang mit Finanzen wird einem nicht unbedingt in die Wiege gelegt. Erziehung der Eltern und auch Eigenerziehung spielen eine wichtige Rolle. Ich habe mir vorgenommen, meinen potentiellen Kindern diesen Umgang bereits früh beizubringen. Ich habe selbst in jungen Jahren gelernt, meine Finanzen im Auge zu behalten und hoffe, dass mir diese Fähigkeiten ein Leben lang erhalten bleibt. Heute möchte ich euch einen Einblick darüber geben, wie ich den Umgang mit Geld intuitiv handhabe.

Meinen Einstieg in die Finanzwelt
Geld war das, was meine Familie nie hatte. Schon als kleines Kind war ich mir bewusst, dass Geld in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle spielt. Ich freute mich wie ein Schneekönig als ich in der Grundschule das erste Mal 5 Mark Taschengeld im Monat bekam. Meine Eltern sorgten frühzeitig dafür, dass wir unser eigenes Sparbuch erhielten. Taschengeld und Geldgeschenke von meinen Großeltern hortete ich darauf. Ich kaufte mir ab und zu auch etwas davon, aber stets mit viel Bedacht. Jedes Jahr ging ich an den Sparkassenschalter und ließ mir meine Zinsen eintragen. Als ich zu meiner Konfirmation rund 600€ geschenkt bekam, legte ich 500€ für 4 Jahre bei meiner örtlichen Sparkasse an. Ich wusste, dass ich genug Geld brauchte, um mit 18 einen Autoführerschein machen zu können.

Ich nahm meine Finanzen von Anfang an selbst in die Hand.

Mit 16 verdiente ich mir jeden Monat rund 25 bis 40€ mit Nachhilfe und Nachmittagsbetreuung hinzu. Im Nachhinein hätte ich mir in den Ferien gezielter einen Nebenjob suchen sollen. Meine Brüder halfen bei Baustellen aus und mähten in der Nachbarschaft Rasen. Unsere Eltern boten uns alles, was wir zum Leben brauchten: Liebe, Essen, die notwendigsten Klamotten, Schulmaterial und ein eigenes Zimmer. Freizeitbeschäftigungen oder Sonderwünsche bei Kleidungswünschen zahlten wir selbst.

Das erste eigene Einkommen prägt den Lebensstil.

Durch mein duales Studium verdiente ich nach dem Abitur rund 680€ netto im Monat. Davon musste ich in Stuttgart meinen Lebensunterhalt bestreiten. Wenn ich das mit dem Bafög meiner Schulfreundinnen vergleiche, so konnte man davon schon gut leben. Große Sprünge konnte man trotzdem nicht machen, wenn man 350€ für ein Wohnheimzimmer blechen muss, rund 100€ Fahrtkosten hat und rund 50€ für Studienbeiträge+Studentenfahrkarte im Monat zahlt. Dank der Geschwisterregelung musste ich in Baden-Württemberg immerhin keine 1000€ Studiengebühren im Jahr zahlen. Bis zum 3. Jahr stieg mein Ausbildungsgehalt auf rund 870€ netto.

Ich machte meine Steuererklärung selbst.

Ich zahlte 2011 42€ Lohnsteuer. Der Steuerberater von meinem Vater wollte unbedingt meine Steuererklärung machen, vermutlich zur Übung für seine Azubis. Ich musste meinen Werbungskosten angeben und machte mich schlau, was ich alles angeben konnte. Meine Steuererklärung wurde nicht richtig ausgefüllt, obwohl ich alles richtig vorgekaut hatte. Es folgte ein Briefwechsel mit dem Finanzamt und ich ärgerte mich, dass wegen 42€ so viel Steuergelder durch den Schriftverkehr mit dem Amt verschwendet wurden. Ich setzte selbst einen Brief auf, wo ich die Daten richtig stellte und sagte, dass ich auf die 42€ notfalls verzichte, bevor deswegen noch mehr rumdiskutiert wird. Ich bekam kommentarlos die 42€ erstattet und mache seit dem meine Steuererklärung einfach selbst.

Gib kein Geld aus, was du nicht hast.

Schulden zu haben war für mich keine Option. Der Dispo existiert für mich nicht. Wenn ich kein Geld für eine Sache habe, gebe ich es auch nicht aus. Da ich kein Auto habe, können keine kostspieligen Reparaturen anfallen. Je mehr Schulden man macht, desto schwieriger würde es wegen der Zinsen werden, diese wieder loszuwerden. Da ich meinen Lebensunterhalt selbst bestritt, würden mich auch keine Bafög-Schulden am Ende des Studiums erwarten.

Finde alternative Lösungen statt dir alles zu kaufen.

Als Student hatte ich keine eigene Waschmaschine, sondern habe im Keller die Münzwaschmaschinen genutzt. Wenn man jeden Tag frische Unterwäsche, Oberteile 2 Tage trägt, Hosen ein paar Tage länger und Handtücher nach dem Duschen trocknen lässt, hat man als Single nicht wirklich viel Wäsche. Kleidung nicht täglich zu wechseln kommt vermutlich nicht für jeden infrage, wenn man z.B. viel Sport macht und stark schwitzt, spart aber definitiv einige Waschgänge. Mein Zimmer richtete ich mir für 1000€ komplett ein. Ich achtete nur auf Funktion, nicht auf Design. Ich habe so viele unterschiedliche Holzarten bei meinen Möbeln, dass jedes weitere Möbelstück zwangsläufig zu einem meiner bisherigen passt. Mein kleiner Kühlschrank war ein Ausstellungsstück und kostete mich rund 150€. Gespült habe ich von Hand. Statt einem Staubsauger hatte ich einen Besen und habe geputzt. Ein Rührbesen statt einem Rührgerät. Eine Flasche oder ein Glas statt einem Nudelholz. Lediglich eine Mikrowelle habe ich ab und zu vermisst.

Ich eröffnete mein erstes Tagesgeldkonto und wechselte mein Girokonto.

Der Erhalt des Kindergelds war damals noch an das Einkommen gekoppelt. Da ich nicht wusste, ob ich es behalten durfte, gab ich es auch nicht aus. Damit es nicht auf meinem Konto vor sich hin dümpelte, eröffnete ich ein Tagesgeldkonto. Ebenso wechselte ich von der Sparkasse zur Postbank, damit ich nicht ständig heimfahren musste, wenn ich einen persönlichen Ansprechpartner benötigte.

Ich schloss einen Bausparvertrag ab.

Da mein Arbeitgeber mir 40€ vermögenswirksame Leistungen im Monat sponsort, schloss ich einen Bausparvertrag in Höhe von 10.000€ ab, in den ich immer noch jeden Monat 50€ selbst einzahle. Ich werde das Darlehen nicht in Anspruch nehmen und werde das Ersparte nach Ablauf von 7 Jahren anderweitig einsetzen.

Mehr braucht man während der Ausbildung nicht.

Ich muss gestehen, dass ich kein Fan davon bin, während des Studiums bereits an der Börse aktiv zu sein. Wer eine Ausbildung im Bereich Finanzen macht, bei dem erscheint es mir sinnvoll, dass er sich aktiv mit seiner Vermögensbildung beschäftigt. Während meines Studiums habe ich das erste mal von ETFs gehört, weil mir ein fähiger Dozent davon erzählte. Weitere Gedanken opferte ich dem Thema nicht. Wer sich neben dem Studium sich um Aktien und Co. kümmert, ist entweder ein Überflieger und hat dafür genug Zeit oder setzt die Prioritäten falsch. Zumal in meinem Studium stets die Angst mitschwebte, durch die Prüfungen zu fallen.

Wie ich nach dem Studium mit meinen Finanzen umgehe
Mit dem Abschluss in der Tasche konnte ich nun alles ruhig angehen und mich um meine ganzen Verpflichtungen kümmern, die sich daraus plötzlich ergaben:

Erst mal um die Versicherungen kümmern.

Übergangsweise ist man als Berufsanfänger noch bei den Eltern mitversichert. Relativ zügig besorgte ich mir eine eigene Haftpflichtversicherung. Die Unfallversicherung, die meine Eltern für mich abgeschlossen hatten, lies ich kündigen und schloss gemeinsam mit meinem großem Bruder eine eigene mit besseren Leistungen ab. Da ich im gefährlichen Stuttgarter Berufsverkehr Fahrrad fahre, war diese Versicherung für mich essentiell. In dem Zuge machten mein Bruder und ich uns schlau, auf was man alles zu achten hat und halfen auch bei der Auswahl einer neuen Versicherung für unseren jüngeren Bruder. Weitere Versicherungen habe ich nicht. Wegen gesundheitlicher Lappalien bin ich eine schlechte Kandidatin für eine Berufsunfähigkeitsversicherung und zum anderen vertraue ich den Versicherungen einfach nicht. Da ich einen Bürojob habe, kann ich kaum berufsunfähig werden. Schlimme Erbkrankheiten liegen nicht in der Familie und ich achte auf meine Gesundheit. Ich hoffe auf ein langes Leben, wenn ich an meine 98-jährige Uroma denke.

Danach hieß es: Finanzpolster aufbauen.

Einen Umzug hatte ich nebenbei noch zu stimmen, wodurch ich nun mehr Miete zahle und meinen Haushaltsrepertoire ein wenig erweiterte. An meinem restlichen Lebensumständen änderte sich nicht dramatisch viel, weswegen ich mich nun darauf konzentrieren konnte, mir einen finanziellen Puffer anzusparen. Nebenbei fing ich an, mich in Finanzblogs und -foren rumzutreiben.

Die Zeit ohne Kinder nutzen, um die ersten Investitionen in die Wege zu leiten.

Nach rund 2 Jahren hatte ich ein beruhigendes Finanzpolster angespart und war bereit, die ersten Investitionen zu tätigen. Ich investiere nun regelmäßig in 2 ETF-Sparpläne. Mit meinen 23 Jahren kann ich, zugegeben, recht sorglos durchs Leben gehen. Nicht verheiratet, keine Kinder, keine Verpflichtungen. Diesen Zeitvorsprung möchte ich nutzen, um in den nächsten Jahrzehnten gut aufgestellt zu sein.

Wie geht es bei mir weiter?
Ich stresse mich nicht und lasse mir bei allem so viel Zeit wie eben notwendig. Ich sehe die 2 Jahre, die ich für meinen ersten ETF-Kauf gewartet habe, nicht als vergeudete Zeit an. Ich bleibe dabei, dass ich flexibel bleiben möchte und mich bei jeder Entscheidung wohlfühlen muss. Man sollte rechtzeitig beginnen über den Tellerrand zu schauen, aber nichts überstürzen.  Ich lese Immobilienanzeigen wie andere die Fußballergebnisse und halte mich beim Thema Steuerrecht auf dem Laufenden. Auch, wenn ich das für mein aktuelles Leben gar nicht alles brauche.

Zu viel wissen schadet nur bei der Mafia.

In meiner Familie habe ich gerne ein Auge über die wichtigsten Themen. Auch im Beruf komme ich mit dieser Lebenseinstellung relativ weit. Zwar sollte man Dinge auch mal aus der Hand geben, aber man sollte genügend Grundwissen haben und die Qualität der erhaltenen Leistung einschätzen können.

In welchen Bereichen gebt ihr Dinge aus der Hand oder kümmert ihr euch auch am liebsten um alles selbst? 

P.S. Ich wünsche euch erholsame Osterfeiertage!

92 Gedanken zu „Ich gebe meine Finanzen nicht aus der Hand

  1. Hmm, wohl dem der auf seine Jugend und Gesundheit vertraut. Die Kombination Bausparvertrag mit keiner Rendite – zudem noch sozialversicherungspflichtig und versteuert verbunden mit dann kostensparend ETF finde ich nett. Mit Verlaub hier einmal einen Fachmann zu befragen wäre deutlich besser, als das „selbst in die Hand nehmen“.

    Die Einstellung ich habe einen Bürojob und „kann nicht oder kaum berufsunfähig werden“ ist leider angesichts der derzeitigen belegten Zahlen komplett fahrlässig. Mittlerweile ist die Hauptursache für BU im Segment „Burn-Out“ und ähnlichen Ursachen zu finden. Nun kann man sicher für sich entscheiden, dass man keine BU abschließen möchte – dies anderen mit Hinweis Bürojob als analoge Lösung zu empfehlen ist „mutig“.

    So sehr ich es schätze, wenn Kunden Ahnung haben – würde ich doch darum bitten, dass man hier etwas vorsichtiger mit Empfehlungen agieren sollte. Man mag Versicherungen nicht mögen. Sicher gibt es auch leider genügend Personen in der Branche, die eher an sich als an den Kunden denken – jedoch weiß man erst am Ende seines Lebens, ob es nun „klug“ war eine Versicherung gehabt zu haben und nicht gebraucht zu haben – oder eine Versicherung nicht abgeschlossen zu haben, aber benötigt hätte.

    In diesem Sinne ebenfalls allen Lesern ein frohes Osterfest verbunden mit viel Spass und Freude am Suchen und Finden.

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    • Vielen Dank für das Äußern der Bedenken. Sich auf die Gesundheit zu verlassen ist tatsächlich sehr gewagt. Generell würde ich jemandem nie von einer Berufsunfähigkeitsversicherung abraten. Nur für mich habe ich den Sinn derzeit einfach noch nicht gefunden.

      Bei meinem kleinen Bausparvertrag bekomme ich 1,5% Zinsen + 10% Bonus auf meine Einzahlungen, was nun nicht der Renditebringer schlecht hin ist, bei meinem konservativen Geldumgang aber auch nicht der Geldfresser. Aufgrund meines Alters beim Abschluss bin ich mit dem angesparten Geldern nicht an wohnwirtschaftliche Zwecke gebunden. Ich muss es tatsächlich versteuern, aber da ich keine Produkte zur Altersvorsorge habe, sah ich da nun erst mal keine Alternative. Das Thema Burnout, Depressionen und Bandscheibenvorfälle ist mittlerweile sicherlich ein großes Risiko. Da ich aber ein sehr ungläubiger Mensch bin, glaube ich nicht, dauerhaft davon berufsunfähig zu sein. Eine temporäre Berufsunfähigkeit von über 2 Jahren kann ich aus eigener Kraft stemmen. Ich sehe eher die Gefahr an unkalkulierbaren Krankheiten wie Chorea Huntington oder Multiple Sklerose.

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      • Ich teile Deine Einstellung zu Versicherungen und meide diese wo es nur geht.

        BU finde ich lächerlich und eine überflüssiges Marketingprodukt der Versicherungen… Wie können 7 Mrd. Menschen weltweit ohne BU leben? Ohne Arbeitslosenversicherung? Ohne Haushaltsversicherung? Ohne Rechtsschutzversicherung? Ohne Reiserücktrittsversicherung? usw. usf.

        Ich meine: wenn man von Beginn des Berufslebens an auf alle Versicherungen verzichtet fährt man günstiger, sogar wenn man einen Beruf eines Tages nicht mehr ausüben kann (mach man eben was anderes), wenn die Fensterscheibe oder Brille zerbricht (kauft man sich eine neue), wenn der Nachbar mit Anwalt droht (redet man mit ihm, gibt evtl. nach, oder nimmt sich auch einen Anwalt).

        Natürlich kann alles schiefgehen und man steht erstmal blöd da… mit dem Geld, das man ohne Versicherungen gespart – und idealerweise zur Seite gelegt hat – kann man aber gut (fast) jede Situation durchstehen.

        Also, ex-Studentin! Weiter so! Du bist am richtigen Weg 🙂

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  2. „[…]Wer sich neben dem Studium sich um Aktien und Co. kümmert, ist entweder ein Überflieger und hat dafür genug Zeit oder setzt die Prioritäten falsch. Zumal in meinem Studium stets die Angst mitschwebte, durch die Prüfungen zu fallen.[…]“

    Da kann ich dir nicht zustimmen, jeder der regulär studiert und keinen Nebenjob nach geht (<- falsche Prioritäten) kann sich zweifelsohne zwei Stunden die Woche Gedanken über Geld machen. Auch ohne ein Überflieger zu sein. (Fernseh aus, Buch her)

    "Da ich einen Bürojob habe…"

    Übler Denkfehler: Habe im Bekanntenkreis eine Freundin, die nach einem Arbeitsunfall (Sturz, einseitige Fußverletzung) Arbeitsunfähig ist, nach 4 Jahren Hölle inkl. Bandscheibenvorfall, ist jetzt das Nervensystem am gesamten Körper überlastet. Und das U30 und wie du nicht abgesichert.

    "[…]Ich lese Immobilienanzeigen wie andere die Fußballergebnisse und halte mich beim Thema Steuerrecht auf dem Laufenden. […]"

    Das meinte ich oben. Prioritäten setzen.

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    • Das Schicksal deiner Freundin klingt wirklich nicht berauschend. Wie geht es nun bei ihr weiter? Bei mir würde die Unfallversicherung hoffentlich zumindest ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Ich kenne bisher nur einen BU-Fall in meinem Umkreis. Die Mutter einer Freundin, die nach einem Schlaganfall im Rollstuhl sitzt, wartet nun seit 5 Jahren auf die Zahlung von der Versicherung.

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      • Keine Ahnung. Ich hoffe Sie wird wieder Gesund, und kann wieder arbeiten. Andernfalls wird die (noch) sehr gute Beziehung zu ihren Geschwistern vermutlich leiden.

        „Bei mir würde die Unfallversicherung hoffentlich zumindest ein Tropfen auf den heißen Stein sein.“
        Wann zahlt die Versicherung? Und wie viel?

        „[…]wartet nun seit 5 Jahren auf die Zahlung von der Versicherung.“
        Das war der Grund warum ich mich damals gegen eine Online-Versicherung entschieden habe. Aber klar, man weiß erst im Schadensfall ob’s das richtige Unternehmen war.

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      • Inwiefern hat es Auswirkung auf die Geschwister?

        Zur Unfallversicherung: 200.000 Invaliditätssumme, 225% Progression. Erweiterte Gliedertaxe, Verzicht auf Mitwirkungsanteil und Eigenbewegungen eingeschlossen. Ein wenig ärgere ich mich, dass ich keine Rente mit dazu genommen habe.

        Das mit der Anerkennung des Schadensfalls wurmt mich sehr. Klar, muss man bei jedem Produkt ein bisschen Vertrauen haben und kann gewissen Versicherungen schon mal aus dem Weg gehen. Aber man weiß nie, ob eine Versicherung in 20 Jahren nicht mal ihre Firmenpolitik ein wenig ändert und durch Rechtsstreite lieber deinen Tod oder deine Genesung abwartet. Der Fall der Mutter meiner Freundin war besonders prägend für meine negative Meinung, weil sie selbst geistig nicht in der Lage war, die Rechtsstreite zu führen. D.h. du brauchst gleich noch eine Rechtsschutzversicherung und eine gesetzliche Vertretung, die dein Recht erstreitet. Du selbst bist mit Pech dazu nicht in der Lage. Sollte ich mir es jemals anders überlegen, würde ich auf jeden Fall sehr genau meine Krankengeschichte aufarbeiten und mir das Besprechungsprotokoll genau durchlesen. Meinem Bruder haben sie in der Ausbildung eine BU mit 500€ Leistung im Monat angedreht und meinten, er könnte nach der Ausbildung ohne Gesundheitsprüfung den Betrag aufstocken. War natürlich gelogen.

        An sich lasse ich mich gerne eine Besseren belehren. Ich möchte einfach nur mal gerne eine Story hören wie „Eine Bekannte von mir, die Büro arbeitet, kann nun wegen -schlimme Krankheit hier einfügen- ihren Beruf nicht mehr ausüben. Gott sei Dank zahlt die BU nach erfolgter Gesundheitsprüfung nun eine monatliche Rente.“

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      • Hmm, zu der BU die ohne Anstand gezahlt wird…
        Meine Kollegin hat wegen eines (nachweislichen) Ärztefehlers eine unheilbare Krankheit (ihr geht es damit aber relativ gut, auch wenn sie Einschränkungen hat) bekommen. Ihre eigentliche/gelernte Arbeit kann sie nicht mehr ausüben, von daher Fall für die BU.
        Nach zähem Kampf hat sie eine Umschulung in ‚einen Bürojob‘ 😉 genehmigt bekommen. Die Höhe der BU die sie kriegt hat sich durch die Einstellung natürlich erheblich gesenkt (das Gehalt wird angerechnet) und momentan kämpft sie seit einem reichlichen Jahr damit, dass die Versicherung überhaupt wieder zahlt („wenn sie arbeiten können und keine übermäßigen Krankschreibungen haben sind sie doch quasi gesund und brauchen sie nicht mehr, oder?“) – wie gesagt, ihre Einschränkungen im Alltag sind deutlich, sie muss u. a. regelmäßig zu diversen (z. T. unangenehmen) Untersuchungen und Medikamente nehmen und die Krankheit gilt als unheilbar, dennoch versucht sich die Versicherung aus der Verantwortung zu ziehen. – Also hier leider nichts mit anstandslos zahlen…

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  3. Irgendwo muss ich da springer recht geben. Das Interesse für Aktien und Geldanlage hat mit der Studienzeit nichts zu tun. Der eine interessiert sich eben für Aktien, der andere für Fußballergebnisse. Ich sehe Börse als Hobby und dem kann man auch bereits mit 12 Jahren folgen. Das Interesse an Wirtschaft (oder Fußball) hat nichts mit dem zur Verfügung stehenden Geld zu tun. Wer das nicht macht, setzt seine Prioritäten falsch^^

    Ansonsten ein schöner finanzieller Lebenslauf, der bei mir ein wenig „holpriger“ verlief. In jungen Jahren sehr gut gelebt und über 10.000 DM Schulden angehäuft. Diese abzutragen war hart und hat lange gedauert, aber auch sehr lehrreich 😉

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    • Nun gut, in dem Fall bin ich leicht zu überzeugen. Das Interesse an sich finde ich an sich vielleicht doch nicht so verwerflich. Ich staune immer wieder, wie sich auch in der Finanzbloggerszene immer mehr 18-Jährige tummeln. Wer 50€ im Studium jeden Monat investiert, soll das gerne machen. Grade, wenn man sich den Lebensunterhalt selbst verdient. Aber wer Bafög bekommt, steht sich meiner Meinung nach besser, überschüssiges Geld für eventuelle Rückzahlungen beiseite zu legen. Vielleicht ist es auch der Neid, aber mir widerstrebt der Gedanke als Student Geld an der Börse zu investieren und sich gleichzeitig von den Eltern den Lebensunterhalt finanzieren zu lassen. Mein Vater hat während meines Abiturs mit 60 seinen Job verloren. Diese Ungewissheit war eine der Gründe, dass ich mich finanziell mit 18 abgekoppelt habe.

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      • Puh, da gehör ich mit 21 ja fast schon zum alten Eisen.

        Ich denke nicht dass es Sinn ergibt, wenn man als Student, knapp bei Kasse, Geld an der Börse investiert. Als Student sollte man hauptsächlich in sich selbst investieren. Das fängt aber schon mit der Studienwahl an. (Selbstverwirklichung)

        Du selbst hast es einst mit der Wahl deines Blogmottos „Lifestyle, Finanzen und Lebensfreude“ ziemlich gut getroffen. Darum geht es als 18 Jahre alter Student, und besonders direkt nach dem Studium (der Sprung von 450 € Bafög zu 2600€).

        Deswegen sollte man sich im Studium mit Geld auseinander setzen, um sich Lebensstandards, Vermögen, _Lebensfreude_ und _Sicherheit_ schaffen zu können.

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  4. „Wer sich neben dem Studium sich um Aktien und Co. kümmert, ist entweder ein Überflieger und hat dafür genug Zeit oder setzt die Prioritäten falsch. Zumal in meinem Studium stets die Angst mitschwebte, durch die Prüfungen zu fallen.“

    Wie schon ein paar andere Personen in den Kommentaren schrieben, kann auch ich dir bei dieser Aussage nicht zustimmen. Auch im Studium ist Zeit für andere Beschäftigungen.

    „[…] aber mir widerstrebt der Gedanke als Student Geld an der Börse zu investieren und sich gleichzeitig von den Eltern den Lebensunterhalt finanzieren zu lassen.“

    Aaaah, hier liegt die Ursache. Das ist schon etwas verständlicher, aber gleichzeitig eine Subsumtion, deren Argumentation auf wackligen Beinen steht.

    Abgesehen von diesem Punkt ist dein Lebensweg für mich beneidenswert. Ich war im Vergleich zu dir definitiv ein Spätzünder. Erfahrungen mit Geld und Verantwortung blieben mir durch Eigenverschulden in jungen Jahren verwehrt. Den Zukunftsblick hatte ich damals noch nicht.
    Gratulation zu diesem schönen Lebens- und Finanzweg!

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    • Ja, war vielleicht wirklich zu spitz formuliert. Ich muss mich wohl korrigieren und sagen: Ich bin kein Fan vom Investieren, wenn der Lebensunterhalt nicht gesichert ist. Wenn ich an Killian von Finanzdurchblick oder manch einen dualen Studenten denke ist das ein anderes Kaliber.

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  5. Hey, auch ich habe als Büromensch keine BU. Ich empfinde sie als extrem teuer für das was sie bieten. Dazu kommt noch, wie willst du ein Burn-Out bzw. eine psychische Erkrankung beweisen? Ja sicher, durch den Arzt, aber bis die Versicherung das anerkennt und zahlt… Dann heißt es nachher „Och joar, so 3-4h am Tag können Sie doch sicher noch Kugelschreiber zusammenbauen“ und zahlen dann natürlich nicht. Ich weiß nicht….

    Zu: „Statt einem Staubsauger hatte ich einen Besen und habe geputzt. Ein Rührbesen statt einem Rührgerät. Eine Flasche oder ein Glas statt einem Nudelholz.“

    Wenn ich bedenke mein Laminat zu fegen… Ne lass mal, da sauge ich lieber. Und mein Staubsauger habe ich auch während meiner Ausbildung gekauft, so teuer sind die auch nicht und selbst mit wenig Geld muss man nun wirklich nicht auf alles verzichten. Grade wenn man so ein Nudelholz (wer brauch das heute noch?) öfter benötigt, sowas kostet 10€…

    Also ich spare ja auch und man nennt mich auch geizig, aber bei einigen Dingen muss man nun wirklich nicht sparen.

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    • Ich hatte zugegeben einfach keinen Platz dafür, weil ich meinen ganzen Haushalt auf 18m2 unterbringen musste. In unserer jetzigen Wohnung ist die Küche auch leider recht klein, weswegen ich froh bin über alles, was nicht da ist. Ein Nudelholz haben wir mittlerweile.

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  6. Zur BU ergänze ich mal, dass ich auch im Büro sitze. Ich habe keine BU abgeschlossen. Warum?
    Berufsunfähig heißt, frei übersetzt, ich kann in meinem Beruf nicht mehr arbeiten.

    Das ist nur der Fall, wenn ich ab dem Halswirbel gelähmt bin oder einen Schlaganfall hätte. Vielleicht auch eine schlimme Krankheit, wo einfach nichts mehr geht. Solange ich denken und krabbeln kann, kann ich auch arbeiten.

    Es gibt mehr als genug Berichte, da bekommen die Leute auf Jahre kein Geld, obwohl mehrere Sachverständige vor Gericht bestätigen, dass eine Berufsunfähigkeit vorliegt (das krasseste war ein Baustellenmonteur im Rollstuhl, der bekam auch jahrelang nichts). Es berichten auch immer wieder Aussteiger von Versicherungen, dass da ganz klar die Anweisung ist, alles raus zu zögern und die Zahlungen mit allen Mitteln zu verhindern. Selbst nach gewonnen Gerichtsverfahren mussten die Leute weiterklagen, da die Versicherungen nicht zahlten.

    Sollte ich tatsächlich berufsunfähig werden, dann bekomme ich meine Frührente und den Rest des fehlenden Geldes muss ich eben schauen, wie ich dazu bekomme. Hier greifen meine Dividenden usw.

    Vielleicht ist eine BU für den einen oder anderen interessant, aber für Büromenschen?

    Ich habe keine Lust auf jahrelange Rechtsstreitigkeiten. Muss aber jeder selber wissen.

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    • Was ich in Bezug auf eine BU-Versicherung am ehesten machen würde: In jungen Jahren eine abschließen und kündigen, sofern man mit den Jahren dann selbst gut vorgesorgt hat. Bei dir ist die Frührente + deine Dividenden ja schon mal ein gutes Fangnetz. Als junger Mensch hat man das Problem, dass man 5 Jahre versicherungspflichtig gewesen sein muss und davon 3 Jahre was eingezahlt hat, um Erwerbsminderungsrente zu bekommen. Aber dann muss man wirklich arbeitsunfähig sein und bekommt nur eine mini-mini-Rente. Was ich mich auch oft frage: Was macht man im Rentenalter? Die BU zahlt maximal bis 67 Jahre. D.h. man muss eine BU-Rente beantragen, die hoch genug ist, um für die Rentenzeit vorsorgen.
      Wegen 1-2 Jahren BU mache ich mir keine Sorgen. Wenn ich nun aber bis 67 ein Pflegefall wäre, dann wären das für 44 Jahre bei 2000€ pro Monat 1 Millionen Euro, die mir die Versicherung (ohne Dynamik) zahlen müsste. Das macht keine Versicherung gerne. Ich wüsste nicht, wer im Falle meiner BU für mich die Gerichtstermine wahrnehmen könnte, um für mein Recht zu kämpfen.

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    • Alexander, du bist doppelt so alt wie Jenny. Da hast vermutlich zum einen mehr Geld zurücklegen können, hast auch mehr Rentenansprüche gesammelt und kannst daher mittlerweile das Thema BU ggf ganz anders einstufen. Ich denke, man kann Eure Situation nicht wirklich vergleichen.

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  7. Zur BU hab ich noch einen anderen Aspekt, der bisher nicht erwähnt wurde: Krebserkrankungen.

    Klar, mit sowas rechnet keiner, ich auch nicht. Und doch hat es mich 2009 erwischt. Ich war mit OP, Chemo und Strahlentherapie ein Jahr aus dem Job raus. Zuvor war ich gerade umgezogen, hatte relativ viel Miete und leider eine nicht an mein damaliges Gehalt angepasste Krankentagegeldversicherung. Dazu die hohen Behandlungskosten.

    Zum Glück hatte ich Rücklagen, die erstmal dahinschmolzen. Und eine BU-Versicherung. Die hatte ich nur, weil ich im ärztlichen Versorgungswerk rentenversichert bin, da muss man sich selber versichern. Und ich bin Chirurgin/Unfallchirurgin, es war kein Bürojob. Meine BU ist auch extrem teuer und war mir immer ein Dorn im Auge. Aber nun gab es die Möglichkeit der Beitragsfreistellung und nach 6 Monaten Krankheit wurde mir ohne weitere Diskussion Rente überwiesen, sogar rückwirkend für die 6 Monate und noch so lange, bis ich wirklich wieder voll gearbeitete habe. Nach diesem Jahr bin ich nämlich erstmal mit einer Viertagewoche ohne Dienste eingestiegen und habe weniger als 50% meiner „normalen“ Arbeitszeit gearbeitet.

    Seither ist mir wirklich klar, wie wichtig diese Versicherung ist. Es sind nämlich selten die Dinge, mit denen man rechnet, die einen dann wirklich erwischen ;-). Und auch sowas wie Krebs kann leider jeden treffen.

    Viele Grüße
    Birgit

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    • Huhu Birgit, mit so einem Schicksal rechnet man wirklich nicht. Schön, dass sich alles wieder zum Positiven gewendet hat und du wieder auf den Beinen bist.
      Ist es normal, dass man bei Krebs auch noch hohe Behandlungskosten hat oder gibt es da einen Unterschied zwischen Kassen- und Privatpatient?

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      • Huhu Jenny,
        ich bin privat versichert, das birgt ja ganz eigene Probleme dadurch, dass man alles erstmal vorschießen muss. Für die Chemo hab ich jedes mal ca. 1500 Euro in der Apotheke bezahlt und es dauerte jeweils mehrere Wochen bis zur Erstattung.

        Zweimal gab es auch Abrechnungsprobleme, auf denen ich schließlich sitzen blieb. Aber auch auf Kassenpatienten können durchaus Kosten zukommen, zum Beispiel in Form von Fahrtkosten, die nur partiell erstattet werden. Und wenn man z.B. mehrere Wochen jeden Tag zur Bestrahlung fährt kann das ganz schön ins Geld gehen.

        Ich hatte diesbezüglich Glück, da ich zur Chemo 1 km zu Fuß gegangen bin und praktisch neben der Strahlenklinik wohnte. Heutzutage wäre das anders, aber ich hoffe einfach mal, dass ich das nicht nochmal machen muss :-).

        Liebe Grüße
        Birgit

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      • So eine Erfahrung wünsche ich keinem. Und leider kann es jeden treffen. Ohne genetische Vorbelastung und trotz gesundem Lebensstil. Mein kleiner Bruder und ich haben diese Woche fest gestellt, dass wir lebensbedrohliche Gefahren in der Form einfach nicht kennen. Meine Großeltern sind über 80, meine Uroma wurde 98. Krebs ist in meiner Verwandtschaft zwar durchaus ab und zu präsent, aber aufgrund der Entfernung zu unseren Verwandten bekommen wir davon kaum was mit. In unserer heutigen Stressgesellschaft unterschätzt man die Gefahr, berufsunfähig zu werden.

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  8. An deinem Bericht und den Kommentaren sieht man, wie individuell die Menschen handeln. Das liegt auch an der unterschiedlichen Lebenssituation. Im Gegensatz zu dir habe ich mich mit 18 schon für Aktien interessiert und dadurch habe ich auch ein paar meiner Freunde anstecken können. Geschadet hats keinem von uns. Im Studium zu investieren sehe ich aber auch nicht unbedingt als notwendig an. Wenn man es sich leisten kann, spricht aber nichts dagegen. Ich bin aber andersherum eher ein Freund des Gedankens, lieber in die Ausbildung zu investieren und da den Schwerpunkt zu setzen. Richtig Geld verdienen die meisten nach dem Studium oder der Berufsausbildung. Ab da wirds aber schon Zeit, sich mit den Dingen zu beschäftigen.

    Wie Du habe ich nur eine Unfallversicherung. Dazu eine Hausratversicherung. BU als Büromensch finde ich im Gegenzug zu anderen Kommentatoren nicht unbedingt notwendig, da gerade die Versicherungen sich gerne um die Zahlung drücken. Die Raten nehmen sie aber gerne. Das Hauptproblem bei den meisten BUs, wenn sie auszahlt, ist der geringe Betrag. Wenn ich wirklich was ernsteres habe. habe ich automatisch höhere Kosten durch die Krankheit und das kann ich mit einer BU-Zahlung meist nicht ausgleichen. Wenn man akut krank ist, hat man fast immer große finanzielle Probleme. Das ist ein Lebensrisiko und wenn man Glück hat, springt der Staat ein – wenn auch sicher nur für das mionimalste. Es gibt ein paar Dinge im Leben, wo man sich nicht absichern kann. Gleiches im Alter für das Pflegeheim: Das kann sich kaum jemand leisten.

    Vielleicht, weil ich ein wenig älter als Du bin, habe ich nicht mehr die Philiosophie, mich um alles kümmern zu müssen. Lebenszeit ist für mich wichtiger, als mich um unerfreuliche Themen übermässig zu kümmern. Steuern waren mir schon im Studium ein Greuel und dafür gibts Steuerberater. Der darf sich darum kümmern und wenn das FA zickt, dann darf er sich mirt denen rumschlagen. Kostet zwar Geld, dafür habe ich meine Ruhe.

    Der Aufbau eines Portfolios ist allerdings nicht wirklich schwierig, wenn man ein paar Eckpunkte berücksichtigt. Du machst es in dem Fall schon ganz richtig, dass Du monatlich etwas weglegst. Die ETF-Geschichte finde ich logisch und gut, wenn Du auf bestimmte Sachen bei der Auswahl achtest. Der Bausparvertrag ist eher suboptimal und da würde ich nochmal drüber nachdenken, die 50 € auch in ETFs anzulegen. Wenn Du es – wie leider sehr wenige unter uns – es schaffst, 20 Jahre lang monatlich Geld zurückzulegen, wirst Du feststellen, dass die meisten finanziellen Dinge außer den Vollkatastrophen nicht mehr sonderlich wichtig sind, weil Du sie ohne Probleme abfedern kannst. Waschmaschine kaputt ist etwas, wo ich schon lange nicht mehr darüber nachdenke wie so viel anderen Blödsinn auch, der ein paar Hundert oder Tausend € ausmacht. Ich investiere z.B. hauptsächlich in Dividendenaktien und habe daraus jedes Jahr ein höheres passives Einkommen. Das beruhigt ungemein, da ich quasi Geld bekomme, für das ich nichts tun muß. Für mich ein ganz wesentlicher Eckpunkt, wenn es ums Investieren geht: Die Investitionen müssen regelmäßig Geld abwerfen. Also immer schön weiter in Wertpapieren sparen, dann klappts auch mit der Vermögensbildung.

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    • Huhu Oliver, danke für den kleinen Einblick in deine Finanzhistorie! Ich bin glaube manchmal einfach nur neidisch, wenn ich mitbekomme, dass schon Studenten sich Gedanken ums Investieren machen. In meinem näheren Umfeld (Land lässt grüßen) macht man sich eher Gedanken darüber, dass man im Umkreis von 50km überhaupt eine Ausbildung oder einen neuen Job findet, ob man das Auto über den TÜV bekommt oder wie man die von dir angesprochene kaputte Waschmaschine zahlen soll. Obwohl ich mittlerweile selbst gut verdiene, hüte ich mich davor, dies als selbstverständlich anzusehen. Ich investiere schon alleine deswegen nicht alles an der Börse, weil ich damit rechne, wie Alexandra die nächsten Jahre ggf. in meiner Familie finanziell aushelfen zu müssen. Sobald ich da mal mehr Klarheit habe, möchte ich mich auch mehr aufs passive Einkommen konzentrieren. Bis dahin begnüge ich mich erst mal, einfach weiterzumachen wie bisher. Das Thema BU finde ich kritischer als das kaufen oder mieten Thema, weil es hier um die Gesundheit geht. Gleichzeitig bin ich aber einfach keinen großen Lebensstandard gewohnt, dessen Verlust ich zu befürchten habe.

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      • Das passt schon so wie du es machst. Gleich alles an die Börse hauen (ob ETF oder Einzelaktien) ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Das entwickelt sich die nächsten Jahre. Dann geht es dir wie Oliver (und mir auch), ein paar tausend Euro hin oder her spielen dann keine Rolle mehr. Allerdings mach ich meine Steuererklärung immer selbst, zu geizig für einen Steuerberater 😉

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  9. Pingback: Mein Weg | Stefans Börsenblog

  10. Hallo Jenny,

    ich fürchte, da ich nach meinem Osterausflug wieder eine Tastatur unter den Fingern habe, werde ich mich zu einem längeren Kommentar hinreißen lassen 😉 . (Ich hoffe, er sprengt nicht die Artikellänge…)

    Deine Einstellung zum Thema Aktien und Studium kann ich gut nachvollziehen. Auch wenn hier vereinzelt darauf hingewiesen wird, dass „Interesse für Aktien“ nicht notwendigerweise bedeuten muss, dass mach auch in Aktien investiert. So halte ich diese Unterscheidung doch eher für künstlich. Wer sich für Aktien aktiv interessiert, wird auch anlegen wollen. Ich würde das ähnlich zum Erlernen einer Fremdsprache sehen – das mache ich doch nicht im stillen Kämmerlein, um dann in 4 Jahren erstmalig nach Japan zu fahren und dort japanisch reden zu können. Damit fange ich doch am besten unmittelbar an. Aktienanlage funktioniert doch ähnlich. Natürlich könnte man auch theoretisch mit einem Musterdepot herumspielen. Ich halte davon nichts – wer nie mit eigenem Geld investiert war, kennt die psychologischen Effekte nicht und wird vieles nicht nachvollziehen können.
    Und wer nicht gerade finanziell auf Rosen gebettet ist, sollte meines Erachtens während des Studiums eher das Pulver trocken halten und für andere Zwecke sparen: Auslandsaufenthalt, Weiterbildungen, erste Wohnung (mit Kaution), Umzug und was weiß ich noch – für diese Lebensphase sehe ich den Vermögensaufbau mit niedrigster Prio. Zinseszins hin oder her. Das ist die Lebensphase in der der junge Mensch in sich investieren sollte: Wissen, Lebenserfahrung, Kontakte.
    Das heißt sicher nicht, dass man sich finanziell nicht vorbilden sollte, aber wer über allgemeines Finanzwissen hinaus sich in irgendwelche Spezialstrategien einarbeitet, investiert auch meiner Meinung nach seine Zeit falsch.

    Was mich an dem Beitrag am meisten bewegt hat, ist Dein Hinweis auf die BU-Versicherung. Ich bin hier ehrlich gesagt total erstaunt, wieso gerade Du diese so kritisch siehst. Ich würde Dich als eher vorsichtige Anlegerin einstufen, die eben nicht volles Risiko in Aktien investiert und lieber etwas defensiver agiert. Deine Einstellung zur BU-Versicherung würde ich hingegen eher also risikoreich einstufen.
    Zumeist wird eine BU ja wegen mindestens einer der drei Gründe „hohe Kosten“, „falsches Alter“ oder „nicht vom Risiko betroffen“ abgelehnt. Bei der Kategorie „falsches Alter“ scheidest Du komplett aus: Du bist weder zu jung (Ausbildung) noch zu alt (Vorerkrankungen in Hülle und Fülle), um so eine Versicherung abzuschließen und eher durch dein frühes Studienende prädestiniert, die BU zu einem vernünftigen Preis zu erhalten. Den Grund „hohe Kosten“ führst Du nicht auf – ich gehe aber davon aus, dass Du eine BU für 100€ im Jahr sofort abschließen würdest, also schwingt das Thema sicherlich mit. Dass Du „nicht vom Risiko betroffen“ bist, glaubst Du allerdings schon. Ich möchte – wie einige Vorredner – vehement widersprechen. Du wirst die BU-Statistiken sicherlich kennen. Und selbst wenn wir Ingenieure nur zu 3% von einer BU betroffen sind – hilft das im Fall der Fälle? Du hast nur dieses eine Leben und diese Statistikspielchen sind nur eine Wette mit zwei möglichen Ergebnissen: Du wirst nicht BU und setzt über Dein Leben einen fünfstelligen Betrag in den Sand. Bitter. Aber das andere Resultat – den Verlust der Arbeitskraft und damit des Einkommens – führt übers Leben betrachtet zu bis zu siebenstelligen Einbußen. Vor allem in jungen Jahren ist das extrem heftig.

    Ich habe das Gefühl, dass dieses Erlebnis mit der Mutter Deiner Freundin für Dich so ein Ankererlebnis ist. Bedenke, das ist ein einzelner Fall, von dem Du auf die Allgemeinheit schließt.
    Dazu kommen sicherlich die Medienberichte über nicht zahlende Versicherungen. Gerade letztere sind für mich vergleichbar mit Medienberichten über die Risiken von Aktieninvestitionen. Ja, so was kann schiefgehen – mit etwas Plan und strategisch gutem Vorgehen sind Aktien aber nicht das Teufelswerk. So wie die Medien hierzulande nicht davon berichten, wenn ein Anleger einfach mal langfristig ohne „Zocken“ durch Aktien ein kleines Vermögen aufgebaut haben, wird natürlich auch nicht von zugeteilten BU-Renten berichtet. Warum auch? Das ist todlangweilig und bringt keine Quote – das wirst Du in den Medien nie sehen. Leider ist es nicht leicht, vernünftige Zahlen zu erhalten, bei denen man nicht Eigeninteresse vom Versicherungswesen oder Verbraucherschützern unterstellen könnte. Trotzdem würde ich Dich mal auf folgende Seiten verweisen wollen:
    Der medial recht aktive Matthias Helberg berichtet über sein Maklerleben und hier insbesondere auch immer wieder über seine BU-Erfahrungen:
    http://www.helberg.info/blog/2014/02/ich-kenne-nicht-einen-menschen-bei-dem-eine-bu-versicherung-gezahlt-hat/
    http://www.helberg.info/blog/2012/02/so-klappt-es-rente-bei-berufsunfaehigkeit-kommt/
    http://www.helberg.info/versicherungen/versicherungssparten/berufsunfahigkeitsversicherung/berufsunfaehigkeit-ursachen/
    Ich sehe da nicht nur einen Fall, in dem die von Dir genannte Positiv-Story eingetreten ist – insbesondere hinter dem letzten Link verbirgt sich eine ganze Liste von BU-Renten. Dass Du keinen kennst, bei dem der Fall eingetreten ist, wundert mich übrigens nicht. Mir geht es ähnlich. Ich kenne allerdings auch keinen einzige Person, bei dem der Fall eingetreten ist, der mich eine Haftpflichtversicherung hat abschließen lassen: Ein Schaden in fünf-, sechs-, oder siebenstelliger Höhe (Brand, Personenschaden, usw. usf.) – also etwas, das ich nicht einfach so stemmen könnte. Leute, die sich auf Brillen setzen oder Sachen fallen lassen, kenne ich. Dafür braucht man aber keine Versicherung, sondern nur einen Notgroschen. Es geht in beiden Fällen (BU und Haftpflicht) um existenzbedrohende Fälle, gegen die man versichert sein sollte, nicht darum, seine Finanzen zu optimieren. In den meisten Fällen sind Versicherungen ein Verlustgeschäft – ich hoffe inständig, dass meine BU-Versicherung ein ganz mieses Geschäft bleibt, weil ich bis an mein Berufsende diesen Fall nicht erleben möchte.

    Dass es in Deiner Familie keine Erbkrankheiten gibt und Du auf Deine Gesundheit achtest, finde ich ja gut. Dass Du durch „Nichtglauben“ eine BU vermeiden kannst, glaube ich allerdings nicht. In meinem direkten Umfeld habe ich einen sehr bitteren Fall erleben dürfen: Noch vor dem Studienende wurde bei einer guten Freundin im Alter von 25 Jahren (wie alt bis Du noch gleich?) eine schlimme Nierenkrankheit (ohne jede körperliche Vorwarnung) bei einer Routinekontrolle festgestellt. Damit war das Thema BU-Versicherung unmittelbar erledigt. Mittlerweile ist sie Dialysepatientin, liegt 15h in der Woche an der Maschine, arbeitet aber noch halbtags wobei ich vermuten würde, dass sie nicht mehr weit von einer (theoretischen) BU entfernt sein sollte. Sie ist durch die Blutwäsche extrem geschlaucht und fertig. Sie hat aber keine Wahl und zum Glück einen Arbeitgeber, der sie noch immer anstellt. Finanziell ist sie von ihrem Lebenspartner abhängig, ohne den sie den Alltag nicht meistern könnte und ohne den sie auch diese Halbtagsstelle nicht stemmen könnte. Das alles erlebe ich hautnah mit – einige Deiner Kommentatoren schreiben über solche Fälle als seien es nur ein theoretische Konstrukte. Eine BU-Rente würde hier konkret die Lage sehr entspannen. Das Leben kam leider etwas zu früh dazwischen. Dein Glaube an die eigene Unsterblichkeit mag ein Privileg der Jugend sein – sie ist leider mitunter ein Trugschluss.

    Dass Du Dir zudem Gedanken machst, was denn passiert, wenn Du nach der BU-Rente dann von der gesetzlichen Mini-Rente leben müsstest, finde ich etwas inkonsequent gedacht. Die Mini-Rente hast Du im BU-Fall ohne Absicherung bereits morgen. Die gesetzliche Mini-Rente tritt bei Dir erst in 40 Jahren ein. Um zweiteres machst Du Dir Gedanken, während Du das erste „wegdefinierst“ – das verstehe ich nicht so ganz.

    So, ich breche mal den Kommentar ab. Sonst wird er wegen Überlänge noch gesperrt. Das ich das alles nur schreibe, weil ich mir Sorgen mache, sollte hoffentlich klar sein – ich möchte Deine Sicht auf den Sachverhalt nochmal erweitern. Am Ende ist es Dein Leben. Und ein BU-Abschluss ist auch keine Sache eines Nachmittags. Die Hauptkritik an der BU seitens der Verbraucherschützer ist ja mittlerweile, dass nur noch solche Berufe wie Deiner versicherbar ist, während extrem gefährdete Berufe auf dem Bau kaum noch erschwinglich versichert werden können. Du könntest es Dir vermutlich leisten. Die Hauptstolperfalle sind die Gesundheitsfragen – hier muss man halt sorgsam vorgehen.

    Liebe Ostergrüße
    Dummerchen

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    • Ich wollte meinen Kollegen Matthias Helberg extra nicht ins Spiel bringen – In seinen Blog-Beiträgen kann er zudem auch nicht alles so schreiben, wie er möchte. Wir sind beide Mitglieder in einem Maklerverband (IGVM), wo gerade das Thema BU nebst allen Besonderheiten mehrdimensional diskutiert wird.
      Bspw. „Diagnose-Abrechnung“ bei Ärzten – wer weiß schon, was der Arzt in der Patientenakte vermerkt. Matthias beschreibt zu Recht wie man hier agieren sollte um das spätere Thema „vorvertagliche Anzeigepflichtverletzung“ nicht im Streitfalle erleben zu müssen.

      Ebenfalls gibt es genügend Spezialisten, die einem sofort und vor der BU-Antragsstellung helfen. Hier legt man schon leider die ersten Fallen selbst aus. Im Rahmen unseres Netzwerks sind eigentlich für jeden Fall genügend Damen und Herren präsent, die Hochspezialisiert alles an Hilfestellung leisten, dass Ansprüche auch bedient werden.

      Ich wollte aber (da ja selbst aus der Branche) keine „Werbung“ abliefern. Meine Anmerkungen versuche ich bewusst etwas allgemein zu halten.
      Eine Werbung würde ich gerne platzieren. Bei existenziellen Angelegenheiten würde ich empfehlen immer eine Vermittler zu wählen, der gesetzlich definiert auf Kundenseite agiert ( Versicherungsagenten einer Gesellschaft können nur das Produkt ihres Arbeitgebers verkaufen – Versicherungsmakler suchen das passende Produkt egal von welcher Gesellschaft für den Kunden ).

      Sonst stimme ich Ihnen/Dir „Dummerchen“ komplett zu.

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    • @Japanisch: Ich habe in der Schule und im Studium auch Japanisch gelernt (und fast alles wieder vergessen) und war nie dort..

      Dass du dir Sorgen machst, weiß ich. Weiß ich auch sehr zu schätzen. Die Links sind recht interessant, wobei die gezeigten alten Verträge mit 500&1000€ Rente nicht gerade vor der Altersarmut retten. 1500 – 2000€ wären bei mir realistischer. Der letzte Link mit den anerkannten Fällen war sehr interessant. Grade Krebs, Sehprobleme oder MS, was wirklich jeden treffen kann. Die Idee von der BU an sich finde ich schon gut, aber mir fehlt die „Garantie“. D.h. eine Lebensversicherung kann nicht groß diskutieren, ob man tot ist. Eine BU kann aber diskutieren, ob man BU ist. Vor allem wenn man jung ist und 2000 jeden Monat im Monat will, kann ich mir keinen Grund vorstellen, wieso eine Versicherung das Ganze nicht unnötig in die Länge ziehen sollte. Statt der genehmigten Fälle im letzten Link hätten mich viel mehr, die Dauer bis zur Genehmigung und die abgelehnten Fälle interessiert. Die jungen Leute mit genehmigter BU-Rente waren gefühlt alles Fußballer, bei denen es nicht viel zu diskutieren gibt. Ich spiele aber zumindest mit dem Gedanken, mal eine unverbindliche Anfrage zu stellen. Allerdings wird das Aufarbeiten meiner Krankengeschichte nicht so einfach, weil ich keinen Hausarzt habe und nicht mal mehr die Namen mancher Ärzte weiß.

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      • Hi,
        die Sorge um jahrelange Rechtsstreite kann ich verstehen. Spaß hat man da sicher nicht. Ich persönlich sehe das als mögliches Übel an, das ich in Kauf nehmen muss, wenn ich eine BU-Rente beziehen will. Ich kann nicht beurteilen, wie häufig es denn nun tatsächlich über einen Prozess laufen muss (Google mal nach „BU Prozessquote“ im Zusammenhang mit „map-report“ oder „Morgen und Morgen“ und lies selbst). Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass die von mir zitierte Freundin samt Lebensgefährten liebend gerne diesen Prozess in Kauf nehmen würden, wenn die Aussicht auf 1,5-2k monatlich bestehen würde.

        Beim Stellen eines „unverbindlichen Antrags“ würde ich bedenken, dass abgelehnte Anträge auch erfasst werden und – soweit ich weiß – zwischen den Versicherungen ausgetauscht werden bzw. zentral einsehbar sind. Wie man da am besten vorgeht, würde ich mit einem Spezialisten klären bzw. recherchieren: Ich habe seinerzeit sogenannte Probe-Anträge zeitgleich bei mehreren Versicherungen gestellt. Ich weiß nicht, ob das heute noch zeitgemäß ist. Ich glaube, es ist auch möglich über Makler/Honorarberater anonymisierte Anträge zu stellen – würde aber nicht die Hand dafür ins Feuer legen. Du weißt ja, ich bin nur interessierter Laie.

        Liebe Grüße
        Dummerchen

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      • Ja, das mit den anonymen Anfragen habe ich als Laie auch gehört. Werde mich damit wohl doch mal näher beschäftigen. Wie hast du deine Krankengeschichte aufgearbeitet? Vor allem, weil ich nicht wissen will, was manch ein Arzt wirklich abgerechnet hat.

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      • Ich weiß nicht, ob ich den ultimativ besten Weg gegangen bin – ich habe halt die Atteste meiner Ärzte angefordert und bei den Gesundheitsfragen jeden Kleinkram angegeben. Zum Glück hatte ich nicht viele Arztbesuche in den fünf relevanten Jahren des Fragebogens.

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      • Hallo Hans, danke für den Link! Habe ich die letzten Tage sogar schon durchgelesen. In der Formulierung des Vertrags steckt der Teufel.. Gesundheitsgeschichte aufarbeiten die letzten 10 Jahre wird bei mir nicht ohne. Wer weiß, was die Ärzte alles eingetragen haben. Das Thema untergemogelte abstrakte Verweisung, wenn ich z.B. mal beruflich zur Familiengründung eine Auszeit nehmen sollte, da werde ich auch ein Auge drauf haben müssen. Von meiner Tätigkeitsbeschreibung im Beruf mal ganz zu schweigen: Projektleiterin mit Studentenverantwortung und optionalen Baustellenbesuchen, offiziell aber CAD-Konstrukteurin, was eine auschließliche Bürotätigkeit zulassen würde. Ich überlege grade, ob ich nicht noch Jura und Medizin studieren sollte, bevor ich das Thema BU angehe.

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  11. Zunächst ist es wichtig, dass man sowohl von den Ärzten wie auch der jeweiligen Krankenkasse sich die Unterlagen besorgt. Im nächsten Schritt Überprüfung, ob inhaltlich alles „korrekt“ ist.
    Ich habe selbst einen Fall, wo der Arzt aus Fürsorge gegenüber der Patientin nicht alles so offen gesagt hat.
    Nachdem die Prüfphase abgeschlossen ist – folgt der spannende Teil hinsichtlich Auswahl der in Frage kommender Versicherungen. Mittels teilweise schon verfügbarer Tools kann man im Vorfeld schon bestimmen, wie sich ein VR im konkreten Fall positionieren wird.
    Korrekt ist, dass Absagen, Einschränkungen im HIS gespeichert werden.

    Der Kunde entscheidet dann in Absprache bei welchen VR man final dann in die Verhandlungen eintritt (Antragsstellung ggf. Arztbesuche zwecks erneuter Atteste).

    Wichtig ist, dass man sich im Klaren sein sollte, dass ein Risikozuschlag immer besser ist als bspw. ein sogenannter Ausschluss. Optinal kann man mit VR auch bspw. aushandeln und schriftlich fixieren, dass nach einem Zeitraum eine erneute Überprüfung stattfindet. Hatte ich ebenfalls schon, dass Risko-Zuschläge verringert wurden. Fairerweise muss ich anmerken, dass die VR ein Risiko leider korrekter einschätzen als viele Kunden.

    Nicht vergessen sollte man, dass es heute genügend Alternativprodukte zur BU gibt. Anbei ein Link – hoffe dass die Dropbox korrekt eingestellt ist:
    https://www.dropbox.com/s/bjie7phvffifmfh/Auszug_Webinar-MutltiRisk.pdf?dl=0

    Es gibt genügend Optionen, wie man seine „Arbeitskraft“ und damit die Grundlage seiner Ziele und Wünsche bei Bedarf absichern kann.
    Zu BU-Fällen:
    Ein Koch, ein Getränkehändler, ein Hufschmied und mittlerweile 3 Steuerberater habe ich als BU-„Rentner“ schon erleben dürfen. In allen Fällen war die BU zum Glück ausreichend dimensioniert. Dennoch wurde mir jeweils immer wieder erzählt – dass man die „Nebenkosten“ komplett unterschätzt hat. Keiner der Kunden ist pleite oder muss am Hunger nagen. Aber je nach Krankheitsbild können enorme Folgekosten eintreten. In einem Fall wäre eine DD (schwere Krankheiten) sicher deutlich sinnvoller gewesen.

    Aber man kann nicht alles versichern, was es so alles am Markt gibt. Die Kunst besteht in der Risiko – Bedarfsermittlung und dem Abgleich der jeweiligen Situation – Lebensphase – Wünsche, Ziele. Vielfach denken Kunden mit 25 nicht an die Phase Familie, Erwerb von Eigentum (Finanzierung) oder Selbstständigkeit. Hier ist der Berater gefordert. Es kann auch sinnvoll sein eine BU auf 2 oder 3 VR zu verteilen (Aspekt: Nachversicherungsgarantien). Hier ist dann natürlich das Augenmerk, dass die VR auch alle ein gleich hohes Niveau haben.

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    • Vielen Dank für die nette Hilfe! Ich werd mich erst mal rangeben, meine Gesundheitsgeschichte aufzuarbeiten. Obwohl ich mich gesund fühle, war ich in den letzten 10 Jahren doch bei einigen Ärzten. Wer weiß, welche Verdachtsdiagnosen da alles aufgenommen wurden.

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      • Dann musst Du natürlich auch bei der gesetzlichen Krankenkasse mal nachfragen. Arzt ist eine Seite der VR-Anfrage im Leistungsfall – KV die andere. Falls Du eine Formulierungshilfe brauchst einfach melden. Und nicht verzweifeln. Bislang waren 4 DinA4-Seiten mein persönliches Maximum (die Schriftgröße schreibe ich aber lieber nicht 😉 )

        Hobbies nicht vergessen – und hinsichtlich Arbeit dann mal eine Liste mit Außendienst dezent anlegen. Kann bei der einen oder anderen VR schon mal ein Thema zwecks Prämienfindung werden.

        In dem Kontext wäre auch eine Finanzplanung- Ruhestandsplanung hilfreich ( wann habe ich was vor – Eigentum ? – Auswandern ? Kinder ? etc.) So kann dann der Berater – hoffentlich ein Guter – dann besser agieren. Es gibt ja auch die Option von Nachversicherungsgarantien – temporären BU etc. etc. oder halt bei Dir als „Büromensch“ Alternativen, falls das Konzept einer BU nicht überzeugt.

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      • Vielen Dank für die Hilfsbereitschaft! Ich werde mich nun erst mal an meine Krankenversicherung richten und schauen, wie „kooperativ“ sich diese zeigt. Ein paar Vorerkrankungen weiß ich: Hausstaubmilbenallergie & Heuschnupfen, orthopädische Einlagen wegen Fußfehlstellung. Generell gab es in meiner Kindheit und Jugend ein paar Kontrolluntersuchungen auf Verdacht und ich habe keine Ahnung, was die Ärzte in die Akten geschrieben haben.

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      • Ayayay.. Meine Krankenkasse war zwar flott, aber der angeforderte Leistungsumfang besteht aus einer Seite, auf der quasi nichts drauft steht. Als hätte ich nie einen Arzt besucht. Wäre schön, wenn die BU im Schadensfall auch nicht mehr bekommt. Naja, neuer Versuch. Wird spannend. 😉

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  12. Hallo Jenny,
    ich bin bei den Kommentaren nicht so oft zu lesen wie mein Mann, aber an dieser Stelle möchte ich Dir und Deinen Lesern mal ein Buchtipp geben: Das Buch heißt „Reich in Rente“ von Helma Sick und Renate Fritz. Untertitel : Wie Frauen finanziell am besten vorsorgen. Ein sehr kurzweilig geschriebenes Buch welches ich und auch mein Mann schön des Öfteren gelesen haben.
    Gut beschrieben sind auch die Versicherungen, unter anderem auch die BU und deren Alternativen, bzw Ergänzungen. Wir sind für eine BU schon zu alt, hätte nie gedacht das ich dies mal sage, bzw auch schon genug abgesichert. Liebe Versicherungsmakler, tut mir leid an dieser Stelle.
    Alternativen, nach denen Du vielleicht mal suchen kannst , wären z.B. eine DREAD-Disease Versicherung oder eine Grundfähigkeitsversicherung. Aber vielleicht liest Du DIr das Wissen darüber selber an und kannst dann beurteilen, was für Dich das Richtige ist.

    Lieben Gruß
    Frau Plutusandme

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    • Hallo plutusandme – mein primäres Ziel ist hier doch nicht Kundengewinnung 😉

      Das wäre ja vollkommen illusorisch – nee, ich kann manches Mal einfach nicht ruhig sein, wenn ich sehe, dass elementare Fehler begangen werden. Und ein BU ist in den ersten Jahren existentiell – meine Meinung. Nach beinahe 30 Jahren in der Branche hat man leider zu viel erlebt. Schade ist, dass zum Beispiel Schulen es ablehnen, wenn man nicht kommerziell gedacht allgemeine Informationen vermitteln möchte ( so gerade wieder erlebt). Die wirtschaftliche Bildung – Wissen um Rente, EU – Börsen – gesetzliche KV – Pflege ist bei uns in D ein Brachland.

      Nachsatz:
      Meine Hauptkunden waren mal Steuerberater – heute durch die Empfehlungen extrem viele Personen oder Unternehmer, die erkannt haben, dass „unabhängige“ Beratung Vorteile bietet und ein Internet-Vergleichsportal lediglich standardisierte Preisvergleiche liefert.
      Und mir persönlich sind die Kunden am liebsten, die Ahnung haben – das sind belebende Gespräche für beide Seiten in der Regel.

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      • Ich denke, der Hinweis von Frau Plutusandme (schön, mal von der Frau Gemahlin zu lesen!!) sollte nicht als Spitze gegen Dich (ich sag jetzt einfach mal Du) aufgefasst werden. Um Kunden zu generieren, wäre Jennys Blog sicherlich nicht die erste Anlaufstelle – ich kenne zwar nicht die konkreten Besucherzahlen, vermute aber, dass es häufiger frequentierte Blogs gibt – natürlich völlig zu unrecht 🙂 !
        Mir persönlich sind solche Hinweise aus der Praxis sehr recht – obwohl ich das Thema BU für mich schon abgeschlossen habe. Solange nicht jeder zweite Satz impliziert, dass man kontaktiert werden möchte, finde ich diese Hilfsbereitschaft begrüßenswert.

        Dass Schulen vorsichtig sind, wenn Personen von außen Informationen an ihre Schüler herantragen, kann ich mitunter schon verstehen. Aus meinem nahen Umfeld kenne ich solche Bemühungen der ortsansässigen Sparkasse, die jährlich ein bis zwei Veranstaltungen dieser Art in der nahgelegenen Schule durchführt. Die Inhaltsbeschreibungen lesen sich halt noch recht neutral – ich wäre allerdings ganz gespannt, wie so etwas konkret aussieht. Ein wenig „Product Placement“ erwarte ich da schon – es würde mich zumindest sehr wundern, wenn nicht das Wörtchen DEKA auftauchen würde.
        Und so würde ich als Elternteil ungern meinen Sohn oder meine Tochter weder als zukünftigen Aktientrader noch als zukünftigen Sparbuchsparer von einem externen (und damit potentiell mit persönlichen Interessen ausgestatteten) Anbieter im Rahmen der Schule ausgebildet wissen. Eine solide breitgefächerte Finanzbildung begrüße ich natürlich – hier in BaWü wird das an Berufsschulen im Fach Wirtschaftskunde aber auch schon so unterrichtet.

        Liebe Grüße
        Dummerchen

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      • Wir denken schon gleich 😉

        Zu Sparkasse äußere ich mich lieber nicht.
        Na ich meinte es schon neutral – natürlich wäre es nett, wenn der eine oder andere Konatkt entsteht und die „Kosten“ gedeckt sind.
        Mein Vorschlag war im Sinne der Idee Hintergrund zu den Sozialversicherungs-Systemen (habe ich bei meinem Sohn auf dem Gymi wenig mitbekommen). Sinn und Zweck einer BG – äusserst interessant – Thema gesetzliche KV (habe ich noch keinen Lehrer erlebt, der dazu was korrekt abgeliefert hat – sieht man ja auch hier Wissen ums System – Abrechnungsdiagnosen) – Hinweis zum elementarem Thema Vollmachten ! Wieviele Eltern wissen schon, dass sie mit Volljährigkeit „raus sind“ – respektive was ihre Pflichten als gesetzlich eingesetzter Betreuer sind etc. etc.
        Nichts gegen Wirtschaftskunde – aber sry, was ich da teilweise gesehen habe fand ich nun nicht so arg überzeugend. geht auch nicht Lehrer (muss man ja auch immer vorsichtig sein) – die können auch nur das unterrichten, was vorgesehen ist – aber wenige nutzen das Angebot/Unterrichtsmaterialien was ja durchaus vorhanden wäre.

        So und nun viel Spass bei der folgende Diskussion hinsichtlich der Spitze „schön mal was von der Frau Gemahlin zu lesen“ 😉

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      • Spitze? Welche Spitze? Habe ich was verpasst? Ich habe mich tatsächlich gefreut, mal etwas von der Frau von Plutusandme zu lesen. Seinen Blog verfolge ich schließlich schon seit Jahren.

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      • Ich muss sagen, dass es auch eine gute Absicherung ist, wenn man zu zweit gegen den Rest der Welt kämpfen kann. Wenn mit mir mal was ist, müsste ich vermutlich meinen Eltern alles Rechtliche aufbürden.

        @Dummerchen
        Der am meisten frequentierte Blog bin ich tatsächlich nicht. Aber ich freue mich darüber, dass hier zumindest immer in einer gemütlichen Runde Erfahrung ausgetauscht werden kann. 🙂

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    • Hallo Frau Plutusandme, danke für den Buchtipp! Gerade als Frau sieht die Sicht auf die Welt ein wenig anders aus. In den Kommentaren steht, dass in diesem Buch viel für die Riesterrente geworben wird. Ist das Buch eher auf Hausfrauen/teilzeitarbeitende Frauen ausgelegt oder auch auf ggf. Vollzeitberufstätige?

      Liebe Grüße
      Jenny

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      • Hallo Jenny,
        entschuldige die verspätete Antwort, ich bin nicht so oft in den Blogs für Finanzen unterwegs.
        Also, das Buch hat 268 Seiten, davon befassen sich ca. 13 Seiten direkt mit der Riesterrente. Zuviel ?
        Es behandelt auch viele Fallbeispiele, da kommt das Wort Riester hin und wieder auch mal vor.
        Das Buch ist mehr eine todo Liste und es gibt gute Anregung. Vertiefen würde ich aber einige Punkte mit anderer Literatur oder BeraterInnen.
        Ich beschäftige mich zur Zeit zum Beispiel mit den verschiedenen Möglichkeiten der Pflegeversicherung, PflegeZUSATZversicherung, Pflegekostenversicherung, Pflegetagegeldversicherung, Pflegerentenversicherung sowie Vorsorgevollmachten etc.Da wir keine Kinder haben, ist dies für uns ein sehr wichtiges Thema, wie Du Dir sicher vorstellen kannst. Eine BU ist hier nicht mehr entscheidend, aber für Dich und Deiner Familie mit Sicherheit wichtig. Aufzeigen wollte ich Dir nur Alternativen dazu. Einige Dinge kannte ich noch garnicht und bin erst durch diese „todo Liste“ darauf aufmerksam geworden. Es gibt aber bestimmt noch andere Beratungshilfen, dieses Buch ist m.M. nur sehr gut auf Frauen abgestimmt.

        Lieben Gruß
        Frau Plutusandme ( die Vollzeit tätig ist )

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  13. Hallo Jenny,

    Rührbesen statt Maschine? An der Stelle musste ich schmunzeln. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste bei einer Aioli den Rührbesen ansetzen … nach einer Stunde würde ich vermutlich verzweifelt aufgeben 🙂

    Zum Thema BU wurde ja schon wahnsinnig viel geschrieben. Ich hoffe es doppelt sich nicht zu viel ..

    Wenn du eine BU abschließen kannst, dann lohnt es sich darüber nachzudenken. Ich arbeite in der Branche und besitze selbst kaum Versicherungen … aber eine BU habe ich – und das obwohl ich mich noch mitten in der Startphase befinde und jeden Euro gut gebrauchen könnte.

    Wenn ich wüsste, ich wäre mein ganzes Leben nur für mich allein verantwortlich – ich hätte mich vielleicht dagegen entschieden. Aber da ich mir von meiner Freundin eine Horde Zwerge Wünsche, war für mich die Entscheidung klar. Für mich kann ich das Risiko vielleicht vertreten im Krankheitsfall sozial abzustürzen – aber meine Kinder/Frau/Freundin möchte ich davor bewahren. Außerdem habe ich liebe Eltern, welche vielleicht einspringen würden – das möchte ich ihnen nicht zumuten. Es ist also viel weniger eine Versicherung für mich – als für mein Umfeld.

    Das du Versicherungen nicht traust, kann ich nachvollziehen. Dann bist du allerdings inkonsequent. Eine Unfallversicherung und eine Haftpflichtversicherung hast du ja. Also hü oder hott? (ist nicht als Kritik gemeint)

    Ich verlinke mich ungern selber, aber wenn du Lust hast, dir einen Überblick zu verschaffen, auf was man achten muss: http://www.finanzkueche.de/berufsunfaehigkeit/

    Was ich in dem Artikel nicht erwähnt habe: Denke daran, dass wenn du neben der BU-Rente nicht über einen Beruf sozialversichert bist, von der BU-Rente Krankenkassenbeiträge abgehen. Das ist wichtig für die Ermittlung der richtigen Rentenhöhe.

    Liebe Grüße
    Christoph

    P.S. Ich bin 26, fühle mich die meiste Zeit unbesiegbar und trotzdem liege ich gerade krank zu Haus 😦
    Es kann jeden treffen …

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      • Danke 🙂 Ich muss mich noch entscheiden, ob ich das Penicillin nehme oder meinem Immunsystem den Job überlasse. Überleben werde ich wohl in beiden Fällen …

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      • Ein Arzt meinte mal: „Ich kann Ihnen nun Antibiotika verschreiben und Ihnen geht es in 5 Tagen besser oder Sie nehmen nichts und dann dauerts auch 5 Tage.“ War ein guter Arzt.

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  14. Eischnee und Sahne sind auch schon leicht kritisch beim Schlagen. Bei Gelegenheit werden wir uns bald auch wieder ein Rührgerät besorgen. Das Ding ist vor rund 4 Monaten kaputt gegangen und bisher vermissen wir es nicht wirklich.

    Bei einer Haftpflichtversicherung bin ich ehrlich: Sie kostet fast nichts und leistet im Zweifelsfall maximal. Durch die Forderauswahldeckung zahlt sie auch, wenn ein anderer einem Schaden zufügt und selbst keine Haftpflicht hat. Die Unfallversicherung habe ich konsequenterweise mit Einmalzahlung ohne Invaliditätsrente abgeschlossen. Ich habe es gerne eindeutig wie in der Mathematik: Ist mein Fuß bewegungsunfähig, bin ich blind etc. gibt es laut Gliedertaxe gewisse Prozentsätze, die anerkannt werden. Einen gewissen Spielraum gibt es dann zwar immer noch, aber es wird letztlich über die Höhe diskutiert. Aber bei einer BU geht es darum, ob es nun 49 oder 50% sind – alles-oder-nichts-Prinzip.

    Und ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe, was alles in meinen Krankenakten steht. 10 Jahre Krankengeschichte sind bei mir über 20 verschiedene Ärzte (ab einem Alter von 13 Jahren), inklusive 2 Umzüge. Ich weiß gar nicht, wie ich mir die Akten alle persönlich anschauen soll.

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    • Hallo Jenny,

      in der Regel musst du nur bei den stationären Behandlungen 10 Jahre zurückblicken. Bei den ambulanten Behandlungen reichen Auskünfte über die letzten 5 Jahre. Wenn du nicht weißt, bei welchen Ärzten du anfangen sollst, kannst du zunächst bei deiner Krankenkasse nachfragen. Da solltest du schon zahlreiche Diagnosen aufklären können – und bekommst vor allem Hinweise auf die behandelnden Ärzte, die du dann anschreiben kannst.

      Liebe Grüße
      Christoph

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      • Hallo Christoph, danke für den Tipp. Habe gestern meine Krankenkasse kontaktiert und werde mal in Erfahrung bin, ob ich laut Krankenakte eigentlich Darth Vader bin.

        Liebe Grüße
        Jenny

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  15. Hallo Ex-Studentin,
    ich möchte mich Dummerchen anschließen. Ist natürlich Dein Leben und Dein Blog, aber so eine BU dient ja der Abwehr eines schwarzen Schwans.
    Wirtschaftliche Kalkulationen sind da meiner Meinung nach fehl am Platze. Wenn Du finanziell gesettelt bist und nicht – oder nur noch sehr begrenzt – auf ein Einkommen aus abhängiger Beschäftigung angewiesen bist, kannst Du das Ding ja immer noch kündigen.
    Aber als fitter junger Mensch solltest Du noch attraktive Konditionen bekommen. Ab 30 oder nach der ersten Schwangerschaft, geht’s bergab. Nicht schlimm, aber dies und das kommt doch. Ich mit 50 muss mich nirgendwo mehr bewerben.

    Ich würde aber nicht zu irgendeinem Versicherungs-Fuzzi gehen, der heute eine Kfz-Haftpflicht verkauft und morgen eine Lebensversicherung, sondern zu einem Profi, der seit langen Jahren vor allem die passenden BUs für seine Kunden findet.
    Während ich ja sonst immer fürs Selbermachen bin, würde ich mir hier einen Sherpa suchen. Anders als an der Börse kann man beim Thema BU wirklich Erfahrung aufbauen und aus der Vergangenheit lernen.

    „Und ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe, was alles in meinen Krankenakten steht. 10 Jahre Krankengeschichte sind bei mir über 20 verschiedene Ärzte (ab einem Alter von 13 Jahren), inklusive 2 Umzüge. Ich weiß gar nicht, wie ich mir die Akten alle persönlich anschauen soll.“

    Da gibt es bestimmt Tricks und Schliche, wie man so etwas am besten angeht => ein guter Sherpa kennt den Weg. Ich würde hier nicht selbst anfangen und Dinge womöglich verpfuschen, sondern mir den Sherpa suchen.

    Gruß
    Albert

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    • Hallo Albert, du hattest hoffentlich einen erholsamen Osterurlaub.

      Zumindest bei der Antragsstellung/Rivos werde ich kaum drumrum kommen, mir professionelle Hilfe ins Boot zu holen. Als ich mir die Beiträge im WPF-Forum durchgelesen habe, habe ich mir schon überlegt, mich für ein Jura-Fernstudium einzutragen. An die Krankengeschichte will ich mich erst mal selbst dran trauen und schauen, wie weit ich mit nett fragen komme. Bei einer Freundin gab es den Verdacht, dass ein Arzt zu seinen Gunsten falsche Dinge abgerechnet hat. Besagter Arzt hat sich geweigert, die Krankenakte raus zu geben. Finde den Gedanken beunruhigend, dass man als betroffener Patient ggf. schwerer an seine Akten kommt als eine BU-Versicherung im Schadensfall. Bis ich da Näheres weiß, werde ich mich erst mal damit auseinander setzen, welche Abgaben von einer BU-Rente alles abgehen und was mir für meine Absicherung wichtig ist. Obwohl ich glaube, dass es ein paar erfahrene und seriöse Ansprechpartner wie Herrn Wehrle oder ein paar WPF-User gibt, will ich erst mal bestmöglich selbst durchsteigen. Seit mir ein Abteilungsleiter von MLP Geschichten bezüglich der bAV aufgetischt hat, dass sich die Balken bogen, bin ich noch misstrauischer geworden. (Wobei der Mann es vermutlich wirklich nicht besser wusste)

      Liebe Grüße
      Jenny

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      • Jenny – da Du ja eh gerne schreibst – Vorschlag und Idee:

        Notiere Dir mal alles – und verfasse ein Buch – meine ich ernst 😉 Es sind diese Bücher, welche anderen helfen !

        Schön finde ich, dass Du Dir nun ernsthaft überlegst das Thema BU (oder Alternativen) doch als wichtig zu betrachten. Da ist die freie Zeit gut investiert gewesen. Und wehe Du schreibst das Ende hier nicht rein 😉

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      • Einen Blogeintrag zu dem Thema wollte ich ohnehin mal schreiben. Muss ich die „Bloggerkrankheit“ angeben? Gefühlt kann ich keine Lebensentscheidung mehr treffen, ohne daraus einen Artikel zu machen. 😉 Meine Krankenkasse hat sich netterweise gemeldet und wird mir meine Daten per Post schicken. Bin gespannt, ob mich ein DIN A4-Umschlag oder ein Schwertransporter demnächst erwartet.

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      • MLP – mit den drei Buchstaben fangen viele akademische Finanz-Geschichten an. Auch mein Weg zum Selbstentscheider wurde maßgeblich durch diesen Laden „geprägt“.

        Ich finde es gut, dass Du Dich erstmal selbst an die Themen heranwagst – irgendwann stößt man dann halt an den Punkt, an dem das Jura-Fernstudium notwendig würde. Sich mit dem bis dahin angesammelten Wissen auf die Suche nach kompetenter Unterstützung zu machen, halte ich dann für einen guten Weg. So spricht man eher auf Augenhöhe und hat ein besseres Gespür dafür, wie seriös die Gegenseite ist.
        Die Kunst besteht halt immer darin, den Punkt zu erkennen, an dem man extrem viel Aufwand betreiben müsste, um nur minimal weiter in die Materie vorzudringen. Ich fürchte, Menschen wie Du und ich buddeln manchmal etwas zu lange in der Hoffnung, auch den Paragraphen 47/11 noch richtig einordnen zu können. Man darf es mit dem Misstrauen auch nicht übertreiben.

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      • Bloogerkrankheit *Lach* – Unbedingt musst Du die angeben 😉 Wobei ich dies besser finde, als was sonst so alles „in“ ist. Ich habe nun mittlerweile die 3.te junge Dame, welche mir doch tatsächlich fragt: „Muss ich angeben, wenn ich bemi Arzt zwecks „Lebensberatung“ war?“.
        Soviel zu Fernsehen und es ist „in“ mal auf der Couch zu liegen – Bitte nicht als Abwertung verstehen, aber soweit sind unsere VR noch nicht, dass sie diesen „Spass“ auf Anhieb verstehen. Wobei in 1 Fall gab es dennoch BU, da nachweislich die persönlichen Umstände dies absolut gerechtfertigt haben. Ist dann aber mit etwas Aufwand verbunden.

        Ernsthaft ich bin heute soweit, dass eigentlich bei allen Kunden spätestens mit 16 – 18 die Ansprache auf BU und Pflege erfolgt. Pflege deshalb, weil aus heutiger Sicht dies für junge Leute definitiv ein Problemthema werden wird. Bedarf steigt enorm und in 20 – 40 Jahren wird dies ohne Vorsorge nimmer alleine zu stemmen sein. Ist aber ein anderes Thema – wollte es nur mal ansprechen. Eure Generation (also Mitte 20 ) wird einen kompletten Umbau des Sozialsystems mit hoher Wahrscheinlichkeit erleben (erleiden). Schätze in ca. 15 Jahren wird die bisherige Form nicht mehr bezahlbar sein.

        Insofern ist Deine Bloggerkrankheit Jenny wie auch andere Foren (WPF) positiv. Und es ist unerheblich, ob man nun klein oder größer was spart – Hauptsache man tut es. Und leider ist das Vermögen doch etwas ungleich verteilt. Also meine Eltern haben irgendwie die Mio nicht, die man immer in den Medien liest (Mist elendiger 😉 ).

        So nun etwas Büroarbeit viel Spass all denen, welche die Sonne geniessen dürfen/können 😉

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      • Da ich nicht mal Kopfhörer kaufen kann, ohne mehrere zu vergleichen und Vor- und Nachteile abzwiegen, mache ich mir gar keine Illusionen: Ich werde mir wirklich Gerichtsurteile und Co. anschauen. Ich möchte wissen, worauf ich mich einlasse und die Tragweite der Formulierungen verstehen. Selbst mit ausgiebiger Recherche wird man keinen wasserdichten Vertrag erhalten. Selbst die professionelle Hilfe bringt mir 25 Jahre später nichts mehr (bis dahin vielleicht schon in Ruhestand), wenn ich im Schadensfall meine Rechte kennen muss.

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  16. Hallo, schönen Dank für den Hinweis auf meinen Blog – wo ich übrigens sehr wohl schreiben kann, was ich will, lieber Bernhard 😉
    Viel Spaß noch bei der spannenden Diskussion.

    Herzliche Grüße
    Matthias Helberg

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    • elendiger Feger 😉 Wenn ich alles schreiben würde, was ich meine, müsste ich alsbald wegen der Abmahnungen einen Insolvenzantrag stellen 😉 Du weißt doch, wie ich so was meine.

      Aber schön, dass Du die Zeit findest hier was zu schreiben. Dann kann ich mich ja zurück ziehen 😉

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  17. Ich habe nun fleißig die Kommentare gelesen und bin selbst dabei mich in das Thema BU / DU einzuarbeiten.
    Ich brauche eher die DU, bin 25 und hatte schon viele Verletzungen aufgrund des vielen Sports und einem schweren Verkehrsunfall. Ich denke für mich selbst eher, dass ich ein Risikofall bin und keine Versicherung mich versichern möchte bzw. nur zu hohen Beitragskosten.

    Aber ich werde mich mit den Alternativen mal beschäftigen, die werden mir wahrscheinlich eher nutzen.

    Danke Finanzwesir für die verlinkung auf diesen Beitrag 😉

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    • Ich lasse mich erst mal überraschen, was die BUV zu meiner Krankengeschichte sagt. Irgendwie hoffe ich ja, dass sie meine Vorgeschichte gar nicht als so schlimm ansehen. Wobei ich das leider eher als unrealistisch einschätze.

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  18. Auch auf die Gefahr hin gegen die vorherrschende Meinung zu sprechen: Berufsunfähigkeitsversicherungen bekommen nur die Berufe zu bezahlbaren Preisen die keine brauchen. Ein Handwerker kann sich bezahlbar kaum versichern. Die Gefahr tatsächlich berufsunfähig zu werden ist gering. Die Gefahr das die Versicherung nicht zahlt, die Zahlung verzögert und langwierig prozessiert ist gegeben. Selbst bei Eintritt der Berufsunfähigkeit ist man durch H4 & GKV abgesichert, nach fünf Jahren GRV gibt’s auch Reha Leistungen. Man kann einfach nicht alles versichern. Erdbeben, verrückte Diktatoren in Nordkorea oder der Türkei, Blitze die einem beim sch… treffen. Es gibt Risiken mit denen muss man eben leben. Das die Versicherungsverkäufer unter den Kommentatoren das naturgemäß anders sehen ist verständlich. Das Geld für eine BU ist besser gespart und in die eigene finanzielle Freiheit investiert.

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    • Eigentlich denke ich auch so. Ich bin mit mir gerade stark am kämpfen, ob ich über eine BU fluchen soll oder als notwendige Maßnahme sehe. Dann frage ich mich, wie weit man mit der EU-Rente kommt. Kann man mehr als 3h am Tag theoretisch arbeiten, gibt es nur die Hälfte der Rente. Mit ein wenig „Glück“ wird man selbst nach einem Schlaganfall im Rollstuhl sitzend noch als arbeitsfähig eingestuft.

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  19. Ich muss gestehen, dass mir das Thema BU auch immer fern und etwas supekt war. (Und ich bin schon 35). Nun waren hier viele Interessante Kommentare und Anmerkungen/Links.
    Daher versuche ich noch mal ein Gedankenspiel. Wenn die Risiken der Berufsunfähigkeit mit dem Alter steigen und demnach die Tarife für die letzten Jahre (von 55 bis 67 Jahre) gerne um das dreifache steigen (war zumindest in meinem Vergleich so).
    Dann macht es doch durchaus Sinn die katastrophalen Folgen einer frühen BU abzusichern und das freiwerdende Kapital zum Vermögensaufbau zu nutzen, der mir dann in jedem Fall im Alter zur Verfügung steht, oder?

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    • Hallo Felix,
      so ganz klar ist mir Dein Anliegen nicht. Ich spekuliere mal, was Du gemeint haben könntest:
      Du möchtest Dich statt für den gesamten Zeitraum von heute bis zum 67. Lebensjahr nur bis zum 55. Lebensjahr absichern, so dass der Beitragssatz der BU sinkt und Du den Differenzbetrag zum Vermögensaufbau verwenden kannst. Richtig?
      Falls ja: Das Problem dabei ist der BU-Fall. Wenn Du früh berufsunfähig werden solltest, zahlt die BU dann auch nur bis zum 55. Lebensjahr. Weiterhin vermute ich, dass Du in den 20 Jahren durch den reduzierten Beitragssatz nicht so viel sparen wirst, dass davon eine BU zwischen den Jahren 55 und 67 ausgeglichen werden kann.
      Falls nein: Erklärst Du es nochmal ausführlich auch für Dummerchen wie mich?

      Ich würde das Thema „Sparen bei der BU“ so angehen, wie der Finanzwesir es angedeutet hat: Sollte man irgendwann nur noch wenig auf die Einkünfte seines Berufs angewiesen sein, kann man die BU kündigen. So plane ich vorzugehen. Solange ich diesen Zustand nicht erreicht habe, halte ich an der BU fest – ggf. bis zum Renteneintritt.

      LG
      Dummerchen

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      • Ja, so ungefähr war meine Überlegung. Dem Einwand, dass eine frühe BU weiterhin ein Risiko für die Zeit 55-67 darstellt, muss ich natürlich zustimmen. In meinem Rechnbeispiel sinkt durch die Reduktion der Versicherungsspanne der Beitrag von ~65 auf ~25 Eur. Wenn man die über 20 Jahre anlegt (sagen wir einfach mit 6%) dann kommen unter 20.000 Eur raus. Die reichen nicht mal für ein Jahr.
        Demnach kann es sich aber dennoch lohnen eine höhere Versicherungssumme (100 % Nettogehalt statt 75 % kosten dann auch nur ~29 Eur) abzudecken und in jedem Fall (BU oder nicht) einen substantielleren Teil als die 40 Eur in die Altersvorsorge/Absicherung zu stecken (mit 500 Eur bei 6% gibt das dann 228.000 und immerhin 1100 Eur als Rente ohne Kapitalverzehr). Das gute an dem später erhöhten Risiko einer BU ist doch, dass dann sowohl die Rente wegen Erwerbsmiderung als auch die private Altersvorsorge besser ausfällt. 500 Eur als Sparrate sind natürlich nicht ohne, aber vielleicht ein Denkanstoß, dass zwischen der Sicherheit einer BU (Komfortzone) und dem nicht abgesichert sein doch noch ein paar Zwischenggrade existieren.

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      • Ebenso darf man nicht vergessen, dass noch vieles im Leben passieren kann.. Mit 55 und 3 Kindern ist man vielleicht froh, eine BU noch in der Hinterhand zu haben. Viele haben hier das ambitionierte Ziel, vorzeitig finanziell frei zu sein. Aber wehe dem, der doch nicht so viele Rücklagen bilden konnte. Wenn dann noch das Rentenalter erhöht wird, muss man plötzlich mehr Jahre überbrücken als geplant.

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    • Hallo felixniemeyer,

      ist ein wenig wie der Ritt auf der Rasierklinge. Hintergrund ist doch die Tatsache, dass jede Lebensplanung nur und lediglich eine „Planung“ ist. Natürlich kann man „geplant“ mit 45 1 Mio auf der Seite haben.
      Es kann aber auch sein, dass genau indem Moment unsere EU-Weisen das Papiergeld komplett entwerten – oder man bei einem Crash 6 Monate zu lange wartet mit dem Aussteigen. Man kann sich verlieben, auswandern, Drillinge bekommen, bei der Scheidung „abgezockt“ werden – den Himmel auf dem Kopf bekommen – was weiss ich 😉 . Spass beiseite – persönlich habe ich noch keinen Menschen Menschen kennen gelernt, dessen Leben wie an der Schnur gezogen geplant verlaufen ist (ist auch besser so meine Meinung).

      Es gibt eine Variante bei der man bspw. definiert – sollte bis Zeitpunkt x BU eingetreten sein, dann soll die bis 70/67/65/62 weiter bezahlt werden. Sind dann Rechenspiele (wobei wegen 10 Euro Ersparnis im Monat ?). Ich halte persönlich diesen Ansatz aber für etwas falsch.

      Bei der BU ist halt am Anfang das Risiko am höchsten. Wer vor den 60 Einzahlungen BU wird bekommt nichts (Arbeitsunfall außen vor) – wer in den ersten Jahren BU wird erhält recht wenig (wenn überhaupt) Erwerbsminderungs-Rente oder Hatz IV oder Grundsicherung.
      Jedliche Planung – sparen etc. ist obsolet. Momentan bspw. ist es doch für viele eindeutig besser sich Eigentum zu erwerben (zumindestens für sich selbst – will hier keine Diskussion über Sachwerte anstoßen) – dies sind aber halt auch Verpflichtungen welche auf derzeitigem Einkommen basieren.

      Der Job eines Beraters besteht darin mit dem Kunden zu bestimmen, was sinnvoll ist, welche Aspekte ein Kunde vlt. nicht bedacht hat Anregungen zu geben – Alternativen zu zeigen. Der Versicherungsverkäufer freut sich, wenn der Kunde die 08/15 Lösung nimmt. Hier kommen dann die 500-Euro-BU-Renten wieder ins Spiel, welche komplett sinnlos sind, da auf Grundsicherung angerechnet werden.

      Der Aufwand für eine BU korrekt bis zum Endalter kalkuliert ist doch eigentlich ein „Klacks“ . Mit einer Dynamisierung (die kann übrigens auch mal höher geplant werden – und einer BU-Rentendynamisierung kann man ebenfalls bei „Geld-Knappheit“ planbar den Schutz gestalten.

      Und als „Notnagel“ bekommt der Kunde eine Kontaktadresse zu einem Strom-Gaspreis-Optimierer der dies kontinuierlich optimiert (machen leider die wenigsten von uns mehrfach selbst).

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  20. Jetzt muss ich hier auch noch meinen Senf dazugeben. Toller Artikel und richtig gute Kommentare. Und zu Deiner Aussage “Wer sich neben dem Studium sich um Aktien und Co. kümmert, ist entweder ein Überflieger und hat dafür genug Zeit oder setzt die Prioritäten falsch.” kann ich auch nur sagen: Das geht ohne Probleme!

    Zwar habe ich mich damals auch nicht darum gekümmert, weil ich andere Probleme (jeden Monat 800 Km Pendeln z.B.) hatte. Und Geldanlage mich per se nicht sonderlich interessiert. Aber heutzutage sollte es für einen Studenten kein Problem sein, ein paar Bücher/Blogs zu lesen und zaghaft mit 50 Euro monatlich anzufangen. Und lesen müssen die Studenten sowieso.

    Nun aber noch zum Thema BU: Eigentlich ist das der schlimmste Abzockermarkt überhaupt. Gerade jungen Leuten werden da abenteuerliche Sachen angedreht. Ich bin damals auch auf eine gekoppelte Konstruktion reingefallen. Das heißt private Rentenversicherung gekoppelt mit einer BU, für die ich weniger zahle als üblich. Dafür ist die Deckungssumme viel zu niedrig, weil ich die als Student abgeschlossen habe und damals ein anderes Verhältnis zu Geld hatte.

    Heutzutage bin ich eigentlich ganz froh, dass ich überhaupt etwas abgeschlossen habe. Jetzt würde mir eine Versicherung keine BU mehr verkaufen, weil ich Risikopatient bin. Und ich habe früher auch gedacht: Ich bin jung und eigentlich brauche ich keine Versicherung. Und zwei Jahre später ändert sich das Blatt gewaltig.

    Generell sollte sich aber jeder vorher (!!!) informieren, bei wem man eine BU und in welcher Konstruktion abschließt. Meine Versicherung hat einen ganz schlechten Ruf, aber das wusste ich damals auch nicht. Es gibt aber wirklich viele Informationsquellen und Tests zum Thema BU, so dass jeder schnell vergleichen kann (z.B. im Wertpapierforum).

    Dann lieber ein paar Euro mehr zahlen als im Zweifelsfall ein hoffnungsloser Fall ohne Geld zu sein. Krankheiten und Unfälle lassen sich leider nie planen und ich habe das schon oft im Bekanntenkreis erlebt.

    Viele Grüße
    Daniel

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    • Meinem Bruder haben sie in der Ausbildung eine 500€-BU-Rente angedreht. An meiner Hochschule & bei meinem Freund warb man mit Finanzberatungen. Viele Menschen sind naiv und denken, dass ihr Gegenüber sowas schließlich den ganzen Tag macht und deswegen nur das Beste bei rausspringt. Ja, viele Makler machen sowas den ganzen Tag und ja, es springt das Beste dabei raus. Zumindest auf die eigene Provision bezogen. Wir hatten das Thema ja in unserem Podcast, dass ich mehr schwarze als weiße Schafe in dieser Branche vermute. Wie soll mich jemand objektiv beraten können, wenn er von seinem Chef nur anhand seiner Abschlüsse beurteilt wird? Ziel ist es also, nach den weißen Schafen zu suchen. Wer sich selbst vorab gut informiert, merkt recht schnell, wenn das Gegenüber eigentlich keine Ahnung von seinen eigenen Produkten hat.

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      • Darf ich hierzu bitte einen Kommentar abgeben 😉

        Die Zeiten der schwarzen Schafe neigt sich dem Ende zu – seit Einführung der Beratungsdokumentation, dem §34 d, der Kappung von Provisionen (PKV und LV) dem LVRG (Lebensversicherungsrettungs (reform) Gesetz der Niedrigzinsphase verschwinden immer mehr „Verkäufer“ vom Markt:

        Stand: 01.04.2016
        Zusammenfassung aller Registrierungen
        Versicherungsvermittler / -berater
        Anzahl Einträge
        gebundene Versicherungsvertreter 150.885
        Versicherungsvertreter mit Erlaubnis 30.007
        Versicherungsmakler 46.648
        produktakzessorische Vertreter 3.343
        produktakzessorische Makler 136
        Versicherungsberater 293
        Summe 231.312
        © DIHK Service GmbH

        Dies geht massiv weiter – innerhalb der nächsten 5 – 10 Jahre sind es am Ende dann ca. 150.000 insgesamt.
        Makler dürfen übrigens Courtagen wieder anteilig zurückbezahlen Jenny, wenn ein BU-Vertrag innerhalb von 5 Jahren ins Storno geht. Bei normalen „Spar“-Verträgen nunmehr 8 Jahre ! Das auch bei Beitragsfreistellung (Arbeitslosigkeit bspw.!)

        Also es ist bei weitem nicht so, dass ein heute beginnender Berufskollege innerhalb von 5 Jahren Millionär ist. MLP und Konsorten bitte nicht mit normalen Maklern verwechseln. Das sind dann doch 2 verschiedene Welten.

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  21. Aus aktuellem Anlass:

    http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/arztabrechnung-102.html

    http://www.justiz.bayern.de/gericht/ag/m/presse/archiv/2016/05105/index.php

    Hintergrund – ein Beitrag eines Kollegen – sofern gewünscht und ich die Erlaubnis von ihm erhalte – stelle ich das hier noch rein. Soviel vorab Frauenärztin ist hier der Arzt welcher falsch abrechnet. Das hatte ich persönlich nun auch noch nicht.

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  22. Wirklich schön geschrieben und sehr interessant. Deine Sichtweisen stimmen in vielen Punkten mit meinen überein. Zum Thema BU wurde hier ja schon sehr viel gesagt. Ich sehe diesem Thema auch eher gelassen entgegen, auch wenn viele hier laut aufschreien. Wenn wirklich etwas schief gehen sollte, was ich natürlich nicht hoffe, dann muss ich halt etwas anderes machen. Aber nur für den Fall, dass mir mit X Jahren etwas passiert, wodurch ich nicht mehr in meinem jetzigen Beruf (auch am Schreibtisch) tätig sein kann, sehe ich es nicht ein zu dafür zu zahlen und lege dieses Geld lieber zur Seite. Auf der anderen Seite mache ich sehr viel für meine Gesundheit (was keine Ausrede ist für den Fall, dass man vom Bus o. ä. überrollt wird).

    Zum deinen Aspekten zum sparsam leben und so gut wie es nur eben geht alles selber machen bzw. einen Überblick zu haben und/oder bestenfalls noch Ahnung haben von dem was man aus der Hand gibt finde ich sehr gut.

    Studium, Vollzeitjob, Hobbys, Freundin und Aktien etc. sind sehr gut unter einen Hut zu bringen. Man muss nur etwas mit dem Zeitmanagement umgehen und mehr planen.

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  23. Ich muss meine Krankenkasse echt loben. Kaum habe ich per Mail meine Daten angefordert, schon liegen am nächsten Tag 27 Blätter in meinem Briefkasten. Interessanterweise haben Sie laut eigenen Aussagen keine Daten von mir, die älter als 4 Jahre sind. Ebenso interessant: Kontrolluntersuchungen scheinen auch nicht aufgelistet zu sein.

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  24. Hallo Jennifer,

    ich finde gut, dass du auch deinen Kindern den Umgang mit Geld lernen möchtest.

    Damit kann man nicht früh genug anfangen!

    Wer nicht behutsam mit seinem Geld umgeht, geht bankrott – egal wie viel er verdient.

    MFG Philipp

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  25. Mich würde interessieren, wie ihr die Berufsunfähigkeitsversicherung unter dem Aspekt von „atypischen Beschäftigungen“ (Zeitarbeit, befristete Arbeitsverträge, Minijobs etc.) seht. Wie viel Sinn macht eine solche BU für Menschen, die sich von einer Beschäftigung zur nächsten hangeln (müssen) und das möglichst noch mit wenigen Lücken im Lebenslauf…

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    • Hallo Nina, welchen Beruf würdest du denn versichern wollen bzw. was machst du aktuell? Bei vielen Jobwechseln muss man aufpassen. Manche Verträge sind so schlecht, dass sie bei vorübergehender Arbeitslosigkeit nicht leisten bzw. eine abstrakte Verweisung enthalten. D.h. man verweist dich auf andere Berufe, die du rein theoretisch noch ausüben könntest.

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  26. Anhand von dem erlernten Beruf ausgehen – den ausgeübten Beruf gegenüberstellen (Zielberuf soweit realistisch) berücksichtigen und dann eine gute Gesellschaft wählen, welche hier mit kundenfreundlichen Bedingungen agiert.
    Alternativen zur BU dabei berücksichtigen, da diese hier ggf. besser geeignet sind. Ist hier wohl auch ein Fall von Optimierung aller Versicherungsverträge unter Berücksichtigung der konkreten Familien – Lebenssituation.
    Kann man schwer aus der „Ferne“ beurteilen – wahrscheinlich wäre die praktikable Lösung strategisch über die „Lebens-Karriere-Planung“ zu agieren. Optional ggf. Aufteilung auf 2 Gesellschaften, wo man eine dann „ausreichend“ lange auch mal beitragsfrei stellen kann. Problem dabei ist natürlich, dass kundenseitig bei Wiederaufleben keine Gesundheitsfragen zu beantworten sind.

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  27. Was du dir hier selbst beibringen konntest gehört meiner Meinung nach in den Lehrplan an Schulen. Ich kenne Leute die sind wahnsinnig gebildet und klug, kommen von der Uni aber wissen nicht wie sie elementare Finanzdinge in den Griff kriegen.

    Vielleicht kann man diesen Post ja mal bei einer Kultusministerkonferenz einbringen. Wäre vielen Menschen geholfen 😉

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    • Wird seitens der Schulen mehrheitlich abgelehnt 😉 Aktuell Absage Gymnasium am Ort – man vermittelt dies schon im Fach Wirtschaftskunde – und „Unsere Schüler sind da sicher nicht interessiert Hr. Wehrle – die können das auch selbst online finden“ so die Antwort der Rektorin,
      welche mit übrigens persönlich kennt als jahrelangen Elternsprecher.
      Diese Erfahrung haben auch Kollegen im Netzwerk so gesammelt. Und es waren keine monetären Interessen primär im Vordergrund. Wäre auch ziemlich abgehoben hier zu glauben, dass man Geschäfte macht. Die erfolgen leider später seitens MLP an der Uni. Oder bei der Bank, wenn das Girokonto eröffnet wird. Das ist aber ein anderes Thema 😉

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  28. Schön zu sehen wie es anderen Leute ergangen ist. Ich habe kurz vor dem Abschluss meines Studiums damit begonnen mich um meine Finanzen zu kümmern. Ich muss gestehen, Gott sei dank noch rechtzeitig. Wenn erstmal Geld in die Kasse kommt, anders als im Studentenleben, dann muss man sich auch darum kümmern. Ich habe in diesem Schritt auch viel über Aktien, Währungen, ETF´s und und und erlernt. Wenn man sich das erste Mal damit auseinander setzt, dann kommt man auch viel drauf. Ich habe mir dann irgendwann eine „Idol“ gesucht, , und habe mir viele Tipps und Tricks von ihm abgeschaut.

    Grüße Mario

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  29. Hallo zusammen,

    Eine Dread-Disease-Versicherung ist auf jeden Fall sinnvoll, wenn ihr was sehr teures versichern wollt und es einfach beim Eintritt einer schweren Krankheit nicht bezahlen könntet. Vor allem bei Unternehmen oder Selbstständigen kein Fehler. Wir haben einen Landwirtschaftsbetrieb und dadurch häufig Anschaffungen von Maschinen. Sollte da jemand entscheidendes ausfallen, hätten wir ein ernsthaftes bis existentielles Problem was die Finanzierung angeht. Wir haben uns unabhängig bei http://www.risikovorsorge-muenchen.de beraten lassen und geschaut, was am besten passt. Das ist auf jeden Fall zu empfehlen, denn vor allem bei solchen Versicherungen, ist Beratung das A und O. Lassts euch da ruhig Zeit und schauts was am besten für euch passt!

    Gruß Johannes

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  33. Weil du in deinem Beitrag erwähnt hast, wie du dein erstes Geld verdient hast:

    Mein erstes eigenes Einkommen habe ich durch das Zeitungen austragen verdient. Jeden Samstag gingen dafür 3 Stunden drauf und 2 Stunden am Freitag Abend zur Vorbereitung. Und dafür gab es 28€ im Monat.

    14 Jahre später würden mir 100 Möglichkeiten einfallen, meine Zeit sinnvoller einzusetzen und gleichzeitig besser zu verdienen. Selbst Fachbücher zu lesen und dabei zunächst kein Geld zu verdienen, wäre eine bessere Beschäftigung gewesen.

    Nachhilfe wäre auch eine gute Option. Da lernt man selbst noch mit und verkauft sein Wissen. Schon an diesem Beispiel sieht man wie viel Wert die Investition in sein Humankapital ist.

    Beste Grüße
    Nico

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